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Die ganz besonderen Kleider der Kaiserin

Sichtbar nur für die, die nicht dumm und ihres Amtes würdig sind: Die einzigartigen Gestade der Kaiserin; die Ganzjahres-Schauspielwerkstatt des XXVIII. Greizer Theaterherbstes feiert mit ihrer Version von „Des Kaisers neue Kleider“ Premiere.

Sichtbar nur für die, die nicht dumm und ihres Amtes würdig sind: Die einzigartigen Gestade der Kaiserin; die Ganzjahres-Schauspielwerkstatt des XXVIII. Greizer Theaterherbstes feiert mit ihrer Version von „Des Kaisers neue Kleider“ Premiere. Foto: Karsten Schaarschmidt

Ganzjahreswerkstatt des Greizer Theaterherbstes lädt zu hochaktueller Premiere ein

Greiz. Sie sind chic, einzigartig und extravagant, die Kleider der Kaiserin. Dumm nur, dass sie eigentlich gar nicht existieren. Oder doch? Wer duckmäusert, Speichel leckt oder nur auf seinen Vorteil bedacht ist, gibt allerdings vor, die Kleider zu sehen. Hans Christian Andersen hat 1873 seine Parabel „Des Kaisers neue Kleider“ geschrieben. Und was hat sich seitdem verändert? Nichts. Das hochaktuelle Märchen hat in der Fassung der Ganzjahres-Schauspielwerkstatt des Greizer Theaterherbstes am Sonntag, 6. Juli, 19 Uhr, in der Vogtlandhalle Greiz, seine Premiere.

„Es ist erstaunlich, wie sehr das Stück immer noch in unsere Realität passt“, sagt Martin Heesch, Künstlerischer Leiter des Festivals und Regisseur der Werkstatt. In der Greizer Version erzählt das Märchen, das sowohl die Kleinen als auch und im Besonderen die Großen anspricht, von einer Kaiserin, die sich von zwei windigen Betrügern für viel Geld immer neue Gewänder weben lässt. Die angeblichen Modeschöpfer gaukeln der Monarchin vor, die Kleider seien nicht gewöhnlich, sondern könnten nur von Personen gesehen werden, die ihres Amts würdig und nicht dumm seien. Das Stück greift Themen, wie „egoistisches Machtstreben“, „beeinflussbare Individuen“ oder „die Dummheit der Masse“ auf und offenbart die Verführbarkeit des Einzelnen wie auch größerer Gruppen.

Entstanden ist eine satirische Parabel, bei der nicht nur einmal das Lachen im Hals stecken bleibt – und außer dem Blick zu Politikern jenseits des großen Teiches sich gleichfalls Parallelen zum näheren Umfeld ziehen lassen. Wer dann am Ende den Schwindel auffliegen lässt, bleibt selbstverständlich geheim ist jedoch ganz besonders witzig – Spannung ist somit garantiert.

Weitere Informationen: www.theaterherbst.de. Karten unter: Greizer@Theaterherbst.de oder 03661-671050.

Karsten Schaarschmidt
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

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