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Dr. phil. Werner Querfeld zum 90. Geburtstag

Straßenfest und Freigabe der Greizer August-Bebel-Straße

Der Greizer Dr. Werner Querfeld

Am 18. Januar wäre der verdiente Greizer Dr. phil. Werner Querfeld 90 Jahre alt geworden

GREIZ. Am heutigen 18. Januar wäre der verdiente Greizer Dr. phil. Werner Querfeld 90 Jahre alt geworden. Werner Querfeld wurde am 18. Januar 1929 in Greiz geboren. Von 1935 bis 1939 besuchte er die Grundschule der Bergschule in Greiz, im Jahr 1939 wechselte er an das Gymnasium.
Nach dem Abitur studierte Querfeld an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Geschichte, Deutsch und Philosophie.
Im November 1951 legte er sein Staatsexamen ab und promovierte im Jahr 1952. Sein Doktorvater war Prof. Dr. Dr. Friedrich Schneider, der sich ebenfalls große Verdienste um die Geschichtsaufarbeitung der Stadt Greiz machte.
Im Jahr 1957 wurde das Buch “Das Kultur-und Vereinsleben der Stadt Greiz während des 19. Jahrhunderts” publiziert, das als 27. Band der Beiträge zur mittelalterlichen, neueren und allgemeinen Geschichte erschien.Dr. Werner Querfeld arbeitete nach dem Studium als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Greizer Museen; von 1952 bis 54 im Heimatmuseum, anschließend bis 1957 in der Staatlichen Bücher-und Kupferstichsammlung im Sommerpalais.
Am Institut für Archivwissenschaft Potsdam absolvierte er in den Jahren 1957/58 die Qualifizierung zum Wissenschaftlichen Archivar. Im Mai 1960 wurde er Leiter des Thüringer Staatsarchivs.
34 Jahre lang bekleidete Dr. Querfeld diese Stelle bis er 1994 in den Ruhestand ging.
Unzählige Beiträge in verschiedenen Publikationen, unter anderem im „Heimatboten“, den Dr. Querfeld 1955 mit aus der Taufe hob, zeugen davon, dass der Greizer sein umfangreiches Wissen stets auch den Bürgern der Stadt zur Verfügung stellte. Von Anfang an bereicherte Dr. Querfeld die geschichtliche Monatszeitschrift mit seinen interessanten wissenschaftlichen Beiträgen. Im Fokus seiner Betrachtungen standen dabei unter anderem das Barthsche Turmhaus (Fr.-Naumann-Straße), die Hirschkirche, die Greizer Stadtmauer oder die Schulverhältnisse in der Stadt.
Dr. Werner Querfeld galt als „wandelndes Gedächtnis“ – Jahreszahlen, geschichtliche Fakten, Ereignisse aus Politik, gesellschaftlichem Leben, Kultur – oder Geburtstage – all das hatte er stets abrufbar und das Motto “Wer schreibt, der bleibt” prägte wohl das Leben vieler, die in der schreibenden Zunft tätig sind.
Viele Jahre stand er mit seinem umfangreichen Wissen Fragenden zur Seite und unterstützte diese.
Oft sah man ihn auch als interessierten Besucher von kulturellen Veranstaltungen.
Für sein großes Engagement wurde Dr. Werner Querfeld im Jahr 1994 mit der Bürgermedaille der Stadt Greiz in Silber geehrt.

Am 11. Oktober 2017 verstarb Dr. phil. Werner Querfeld nach langer Krankheit im Alter von 88 Jahren. Mit ihm verlor die Stadt Greiz einen bedeutenden Wissenschaftler und Chronisten.
Wohl kein anderer Greizer hat sich in über sechzig Jahren so verdient gemacht, wenn es darum ging, die Orts-und Heimatgeschichte der Stadt Greiz wissenschaftlich zu betrachten.
„Nicht verzagen, Querfeld fragen“ gilt noch immer als geflügeltes Wort. Hansgeorg Stengel, der in Greiz geborene Autor und Satiriker, hatte es einst im Band „Greizer Sonate“ geprägt.
Dass die Tradition in der Gegenwart ihren wichtigen Platz behält, sei die wichtigste Botschaft, die von ihm bleibt, zeigte sich die Nachbarin und Freundin der Familie, Heike Kollaschek damals überzeugt.
Gut, dass es so einen Menschen wie Dr. Querfeld gab – im Gedächtnis der Greizer wird er für immer weiterleben.

Antje-Gesine Marsch @18.01.2019

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