Dreibarts Reisen in der Greizer VogtlandhalleAnstoßen auf die gelungene Broschüre -vl. Bürgermeister Gerd Grüner, Sommerpalais-Direktorin Eva-Maria von Mariassy und Henrik Schrat

Der Kunst einen Raum gegeben
Henrik Schrat und Christine Gräfin von Brühl stellen Broschüre zu „Dreibarts Reise“ in der Greizer Vogtlandhalle vor

GREIZ. „Eine erfolgreiche Geschichte nimmt heute Abend abrundend ein Ende“, begrüßte der Greizer Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) am Sonnabendabend die Gäste im Foyer der Vogtlandhalle. Seit der Eröffnung des Hauses am 18. März 2011 fanden hunderttausend Besucher den Weg in das Haus. Dabei habe die Gestaltung der Wände bereits im Vorfeld für Gesprächsstoff gesorgt und die Frage, wie man die weißen Flächen gestaltet, die Gemüter erhitzt. „Es sollte keine Blümchenmalerei entstehen“, so das Stadtoberhaupt, sondern ein – wenn möglich – Greizer Künstler sollte den schöpferischen Kontext zwischen dem Vogtland und der Vogtlandhalle herstellen. Henrik Schrat, ein aus Greiz stammender Künstler, „stand sofort für das Projekt zur Verfügung“ und verwirklichte es. Mit den für Schrat typischen Schattenrissen führte er mit schwarzer Farbe diese Malerei direkt an der Wand aus. Eingebettet in die Kerngeschichte „Dreibarts Reise“ findet man zahlreiche kleinere Erzählungen oder Figuren, die miteinander verwoben scheinen. Doch hätten die Besucher des Hauses immer wieder nachgefragt, was hier gezeigt werde, wie Bürgermeister Grüner sagte.
So habe man sich entschlossen, Dreibarts Geschichte zu erzählen und in einer Broschüre zu veröffentlichen. Lottomittel aus dem Erfurter Bauministerium hätten den Druck dieser limitierten Auflage ermöglicht. Passend zum Kunstwerk können Sie nun schwarz auf weiß alles nachlesen, betonte Grüner. Christine Gräfin von Brühl, die Ehefrau des Künstlers, beschreibt darin diese Geschichte, ergänzt von neu verfassten Sagen der Region. Das Kunstwerk ihres Mannes sei oft gefeiert und gelobt worden und nun danke sie der Stadt Greiz dafür, dass sie dem Künstler diesen Raum gegeben habe. In zahlreichen Interviews habe sie ihren Mann ausgehorcht, um zu ergründen, was es mit den einzelnen Szenen auf sich hat. Doch gebe es immer noch ein paar Geheinisse – also steht nur fast alles im Buch beschrieben. Frau von Brühl dankte den Menschen, die Schrats Kunst förderten, so der ehemalige Zeichenlehrer Jürgen Thuß, der Grafiker Peter Zaumseil und das Ehepaar Barbara und Ulrich Jugel, die eines seiner ersten Werke käuflich erwarben. Die Broschüre wurde ein schönes Ding, wie es Henrik Schrat prägnant formulierte. Seit 1998 da arbeiteten sie an einem Marokko-Projekt – sei es wieder die erste gemeinsame Arbeit mit seiner Frau gewesen. Zum Abschluss der Veranstaltung verlas Frau von Brühl die Sage Der wilde Jäger.

Antje-Gesine Marsch @06.10.2012