Ehepaar Eisenbeiß: Immer gut zu FußBürgermeister Gerd Grüner (l.) sprach dem goldenen Ehepaar Anne-Kathrein und Eberhard Eisenbeiß seine Glückwünsche aus.

Anne-Kathrein und Eberhard Eisenbeiß begingen am Samstag das Fest der Goldenen Hochzeit

GREIZ. Auf fünfzig Ehejahre blickte am Samstag das Greizer Ehepaar Anne-Kathrein (71) und Eberhard Eisenbeiß (72) zurück. Der Bürgermeister der Stadt Greiz, Gerd Grüner (SPD) nahm am Montagvormittag die Gelegenheit wahr, den Greizern seine persönlichen Glückwünsche auszusprechen.

Wer die Jubilare kennt, weiß um ihr Engagement im Deutschen Alpenverein, Sektion Greiz. Gleich nach der Wende habe man den Kontakt aufgebaut und entwickelt, so Eberhard Eisenbeiß, der nicht nur als Greizer Ortswanderwegewart aktiv ist, sondern vor dreizehn Jahren auch eine Ausbildung zum Hochgebirgswanderwart absolvierte und jährlich zwei bis drei Touren führt.

„Erwandert“ hat das goldene Ehepaar nicht nur die heimatlichen Gefilde, wie den Rennsteig oder den Vogtland-Panoramaweg, sondern beispielsweise auch die Lechtaler Alpen. „Weitwanderwege“, wie der rund 300 Kilometer lange Kammweg von Geising im Osterzgebirge bis ins thüringische Blankenstein gehören zu den favorisierten Strecken. Eine ganze Woche lang fährt Eberhard Eisenbeiß in jedem Jahr zur Greizer Hütte in die Zillertaler Alpen, um Reparaturarbeiten vorzunehmen. Zehn Jahre lang war Anne-Kathrein zudem Vorsitzende des mittlerweile rund 400 Mitglieder zählenden Vereins DAV. Das Schöne im Verein sei, dass Mitglieder aller Altersstufen eingebunden sind, zeigen sich die beiden passionierten Wanderer überzeugt.

Dabei hatte die in Elsterberg geborene Anne-Kathrein die Wanderlust erst auf ihren Mann übertragen, wie sie lächelnd erzählt. Sie sei mit den Eltern „viel in die Natur hinausgegangen“ – das habe sie geprägt.
Der gebürtige Greizer Eberhard Eisenbeiss erlernte zunächst den Beruf eines Dampflokschlossers und wurde im Anschluss als Lokführer ausgebildet. Nach der Wende, als die Dampfloks nach und nach verschwanden, führte er noch einige Jahre den Nostalgiezug im Schwarzatal. Mit dem Dampfzug erlebte Eberhard auch seine letzte Fahrt, die von München nach Holzhausen führte.

Anne-Kathrein ist vor allen durch ihre Arbeit im Greizer „Bücherwurm“ bekannt. Die gelernte Buchhändlerin war vorher in Gera, Plauen und Elsterberg tätig. Kreatives Gestalten gehört heute zu den Hobbys der Junggebliebenen.

Geheiratet hat man in der Elsterberger Laurentiuskirche, gefeiert wurde auf der Burgruine, erinnert sich das goldene Brautpaar, das zwei Söhne und drei Enkelkinder zur Familie zählt. „Richtig gefeiert“ werde die Goldene Hochzeit erst im Oktober, da könne man terminlich alle „unter einen Hut bringen“.

Was gibt man einem Ehepaar, dessen Leben vom Wandern bestimmt ist, auf den weiteren Weg mit? „Wir waren immer gut zu Fuß – so soll es auch bleiben“, so der gemeinsame Wunsch.

Antje-Gesine Marsch @05.09.2017