Dr. med. Jürgen Heyne, Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Gefäß und Viszerale Chirurgie steht Gymnasiasten Rede und Antwort zum Beruf des ChirurgenDr. med. Jürgen Heyne, Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Gefäß- und Viszerale Chirurgie am Greizer Krankenhaus, zeigt chirurgische Instrumente.

Dr. med. Jürgen Heyne, Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Gefäß und Viszerale Chirurgie steht Gymnasiasten Rede und Antwort zum Beruf des Chirurgen.

GREIZ. Dass einem der wichtigsten Medizinbereiche der Chirurgie deutschlandweit der Nachwuchs ausgeht, kann der Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Gefäß und Viszerale Chirurgie, Dr. med. Jürgen Heyne nicht von der Hand weisen. Doch anders in Greiz: Da haben drei Gymnasiasten ihren Berufswunsch ganz fest vor Augen. Ja, wir wollen Medizin studieren und Chirurg werden, bestätigen die Zwölftklässler Daniela Fröbisch und Benjamin Schrenner, sowie Elftklässlerin Caroline Wunderlich. Chefarzt Heyne hatte die drei Schüler des Greizer Ulf-Merbold-Gymnasiums letzte Woche in die Klinik eingeladen, um mit ihnen über diese Berufsfachrichtung zu sprechen sowie den Jugendliche Rede und Antwort zu stehen. Die Schüler wollen wissen, worauf sie sich einlassen, wie es Pädagogin Cornelia Posselt formulierte. Innerhalb des Kooperationsvertrages, den das Greizer Krankenhaus seit November 2010 mit dem Gymnasium unterhält, gibt es auch ein Mentorenprogramm, das Gespräche, Vorträge oder das Ausleihen von Fachliteratur beinhaltet. So war diese Konversation der erste Schritt, den Kontakt zwischen Mediziner und Schülern herzustellen und somit dem Vertrag Leben einzuhauchen. Chirurg ist ein Beruf, der Spaß macht und Erfüllung gibt, sei immer noch hochaktuell und attraktiv für junge Mediziner und stelle eine ideale Symbiose aus manuellen Fähigkeiten mit umfangreichem medizinischem Wissen dar, betonte Dr. Heyne.

Chirurgen verstehen sich deshalb auch als sterile Handwerker, so der Chefarzt. Um diese Kunstfertigkeit zu erlernen, liege allerdings ein langer und schwerer Ausbildungsweg vor den künftigen Studenten. Mit allen Höhen und Tiefen, wie der Mediziner weiß. Er verschweigt dabei auch nicht, dass die ersten beiden Jahre bis zum Physikum die schwersten seien. Dabei solle aber nicht nur Lehrbuchwissen an den Beruf heranführen, denn das eine ist die Theorie, das andere die Praxis, wie Dr. Heyne unterstreicht. Auch wer den Beruf des Arztes als Statussymbol sehe oder die finanzielle Einkommenssituation voranstelle, sei für diese Aufgabe nicht geeignet. Mit ganzem Herzen für den Patienten da sein, ihn immer in den Mittelpunkt allen Handels zu stellen und vor allem, ihn ernst zu nehmen, nennt der Chefarzt als oberste Prämissen seines Berufes. Die Gymnasiasten folgten den Ausführungen des Mediziners mit großem Interesse. Vor allem die persönlichen Erfahrungen, die Dr. Heyne anschaulich und mit entwaffnender Ehrlichkeit offerierte, beeindruckten die Schüler, die sich im Anschluss mit einer Reihe von Fragen an den Mediziner wandten. Diese Veranstaltungen sollen natürlich von Geben und Nehmen geprägt sein, so Dr. Heyne, der den Kooperationsvertrag als Netzwerk für die Zukunft sieht. Durch die demografische Entwicklung sei es das primäre Ziel, die jetzigen Gymnasiasten dafür zu gewinnen, nach dem Studium wieder nach Greiz zurückzukehren. Auch für Praktika würden die Türen des Greizer Krankenhauses immer weit offen stehen.

Antje-Gesine Marsch @28.02.2012