Ein Erzählabend der besonderen Art in der BauernstubeBauernmuseum Nitschareuth hatte die Geschichtserzählerin Christa Pollähne zu Gast Nitschareuth.

Bauernmuseum Nitschareuth hatte die Geschichtserzählerin Christa Pollähne zu Gast

Nitschareuth. Von heiter bis besinnlich geht es in der Bauernstube des Bauernmuseum Nitschareuth zu   –   so konnte man schon mehrfach in der örtlichen Presse nachlesen. Und das setzte sich auch am vergangenen Freitag, den 6. Januar 2012 fort, als die Erzählerin und Erzählbaumeisterin Christa Pollähne aus Gera Geschichten und Erinnerungen zu Hochneujahr zum Besten gab. Dabei verwob sie oftmals Sagen und Geschichten mit dem eigenen Erleben und brachte damit in ihrer ganz eigenen Art im volkstümlichen Erzählen aus vergangener Zeit, Heiteres und Besinnliches dem aufmerksam lauschenden Zuhörerkreis nahe. Wer denkt nicht schon, wenn es an und um den Festtagsbraten geht, an die Geschichte von Friedrich Wolf und den 1987 in Gera uraufgeführten Film über die Weihnachtsgans Auguste? Wer schmunzelt nicht vergnügt vor sich hin, wenn die Weihnachtsgans Auguste erst gerupft und dann doch eingestrickt wird, damit sie nicht friert?

Auf dem Weihnachtstisch war sie jedenfalls als Festtagsbraten nicht. Die Fabel vom Tonkrug und dem Kupferkessel sowie ihren Gemeinsamkeiten bzw. Verbindenden machte doch recht nachdenklich im Umgang miteinander, ließ aber doch die Heiterkeit in der Quintessenz der Fabel aufblitzen. Auch die Geschichte vom Bauern Martin und seiner Suche nach dem Glück, wobei er das Glück mehrfach auf dem Weg verpasste, ließ manches Schmunzeln in den Gesichtern der Zuhöhrer erscheinen, wurden doch hier in sehr vergnüglicher Art und Weise menschliche Unzulänglichkeiten mit einiger Ironie auf die Schippe genommen. Ja, man erkannte sich teilweise selbst wieder, obwohl man es manchmal nicht wahr haben wollte. Hans Christian Andersens Geschichte von dem Wichtel, dem Krämerladen und dem Studenten warf manch neues Licht auf menschliche Einbildung, auf Nutzens- und Erwägensbilder, auf den Wert von materiellem und ideellem im gesellschaftlichen Miteinander. Ja, selbst die Erinnerungen aus dem eigenen Jugenderleben in der Weihnachtszeit, mit dem Leben auf dem Lande in einem alten Bauernhof in dem mehrere Generationen gemeinsam lebten, den Bräuchen aus vergangener Zeit und den Geschichten aus den Rauhnächten machten diesen Erzählabend im Bauernmuseum Nitschareuth zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Gestenreich und artikuliert, dabei aber auch besinnlich und beschaulich vermittelte Christa Pollähne in ihrer Art Geschichten und Bräuche aus der Zeit zwischen den Jahren und erinnerte dabei gleichzeitig daran, dass mit Hochneujahr, dem Tag der Heiligen Drei Könige, die Weihnachtszeit abgeschlossen ist. Auch an diesem Abend zeigte sich sehr deutlich, das Bauernmuseum Nitschareuth ist immer einen Besuch wert, ist es doch ein Museum zum Anfassen und zum Mitmachen. Deshalb auch heißt das Motto der nächsten Veranstaltung am 21. Januar 2012 Alte Ansichten und Postkarten von Nitschareuth. Ein vergnüglicher Nachmittag, zu dem man sich in der Bauernstube des Bauernmuseums trifft, jeder zum Thema entsprechende Objekte mitbringen und vorstellen, ja selbst wenn Bedarf besteht kaufen und verkaufen kann. An diesem Nachmittag wird sicher auch Herr Edgar Schwarz, der Ortschronist von Neumühle, einiges zum Thema beitragen werden. Im Februar dann soll im Archiv des Hauses geblättert werden, sollen Bilder, Urkunden und Berichte aus dem Archivfundus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein interessantes Geschehen im Bauernmuseum Nitschareuth, das zum Mittun einlädt.

Peter Reichardt @09.01.2012

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.