Ein Ginkgo für die VillaIlka Hiebel (2.v.l.) besucht ihren Vater in der Demenz-WG in der Greizer Poststraße 7 täglich. Links im Bild Cornelia Meißner, Chefin der Greizer Diakoniestation, Jan Popp vom gleichnamigen Immobilienbüro (rechts) und Investor Dr. med. Olaf Geidel.

Wohngemeinschaft für Demenzkranke in der Greizer Poststraße lädt zum Tag der offenen Tür ein. Sozialstation des Diakonievereins „Carolinenfeld e.V.“ zieht in die Villa ein.

GREIZ. Ginkgoextrakt fördert nicht nur Lernvermögen und Gedächtnisleistung und wird symptomatisch bei Demenzerkrankungen verordnet.
Villa Ginkgo heißt seit kurzem auch das Gebäude in der Greizer Poststraße 7, in der sich die Wohngemeinschaft für Demenzkranke befindet – jenem Baum nachempfunden, der aufgrund seiner übergroßen Heilkräfte zum Baum des Jahrtausends ernannt wurde.

Außerdem hilft der Ginkgoextrakt bei Ohrenschmerzen, wie Dr. med. Olaf Geidel, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, dessen Praxis sich ebenfalls im Gebäude befindet, lächelnd erklärt. Jeder Besuch der altehrwürdigen, mit viel Liebe und baulicher Behutsamkeit sanierten Stadtvilla bietet Neues.

Im April zog der erste Mieter ein, nun zum Jahresende sieht die Bilanz von Cornelia Meißner, Chefin der Diakoniestation, Investor Dr. Olaf Geidel und Hausverwalter Jan Popp vom gleichnamigen Immobilienbüro positiv aus. Die sieben Wohneinheiten sind – bis auf eine durch einen Todesfall kürzlich freigewordene – vermietet.

Die Fassade leuchtet frisch verputzt, die Außenanlagen wurden stilvoll gestaltet. „Und auch das behindertengerechte Bad ist fertig“, wie Jan Popp ergänzt.

In die erste Etage des Hauses wird in dieser Woche die Sozialstation des Diakonievereins Carolinenfeld e. V. einziehen.

„Etwa für ein Jahr“, wie Cornelia Meißner einschätzt. Trotzdem bleibe das Angebot des Probewohnens bestehen.„Jeder, der Interesse an dieser Wohnform hat, kann dies testen.“

Etwa einhundert Interessierte nahmen am Sonntagnachmittag die Möglichkeit wahr, sich in der Villa Ginkgo umzusehen. Der Vater von Ilka Hiebel war einer der ersten Mieter, die in die Demenz-WG einzogen. „Er ist hier richtig aufgeblüht, lächelt viel“, wie Hiebel befindet.

Die anfänglichen Zweifel in der Familie seien ganz schnell ausgeräumt worden. „Es ist hier genauso, wie ich es mir vorgestellt habe“, so die junge Frau, die nun in Ruhe ihrer Tätigkeit nachgehen kann. „Ohne Sorge, dass mit dem Vati etwas passiert“, wie sie sagt. Besuchen tut sie ihn täglich und beide freuen sich auf die gemeinsame Zeit.

Selbst Pünktchen, die Katze des Vatis, fand Quartier in der Wohngemeinschaft.

Besonders gefällt Ilka Hiebel, dass die Alltagsbetreuer individuell auf die Wünsche der Bewohner eingehen. „Spaziergänge, gemeinsames Singen, weihnachtliche Vorbereitungen und seit kurzem auch der Rehabilitations-Sport gehören fest zum Programm.“ Sie könne die Villa Ginkgo eigentlich nur bestens empfehlen.

Um dem Namen noch mehr Nachhaltigkeit zu verleihen, werde man im Frühjahr im Garten des Grundstücks einen Ginkgobaum pflanzen, wie Dr. Geidel plant.

Antje-Gesine Marsch @20.11.2011