Einblicke - Ausblicke von Evelyn Lackner-DrosdeckEvelyn Lackner-Drosedeck vor dem Bild "Theater, Theater".

Ausstellung wurde im Foyer der Vogtlandhalle Greiz eröffnet
GREIZ. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich hier ausstellen darf“, sagte Evelyn Lackner-Drosdeck am Donnerstagabend in bewegten Worten, als im Foyer der Vogtlandhalle Greiz ihre Ausstellung „Einblicke – Ausblicke“ feierlich eröffnet wurde.
Nach einer Reihe von Fotoausstellungen könne man nun wieder eine Exposition mit Malerei bewundern, führte Marcus Eisel, PR-Verantwortlicher der Einrichtung, in die Vernissage ein. Roswitha Kostial, langjährige Freundin der Künstlerin, erinnerte in der Laudatio daran, wie sehr sie und die Sportfreundinnen Evelyn Lackner-Drosdeck ermutigten, ihre Bilder in der Öffentlichkeit zu zeigen. „Anfangs zögerte Evi noch, dann aber nahm die Idee mehr und mehr Gestalt an“, wie Frau Kostial lächelnd verriet.
Schon mit 15 Jahren habe Evelyn – damals noch Schuster – gewusst, dass ihr späterer Beruf einmal etwas mit Kunst zu tun haben wird. Sie absolvierte ein Studium an der Fachschule für angewandte Kunst Schneeberg zur Gestalterin und arbeitete in diesem Beruf bis zur politischen Wende. Nach Abwicklung des Betriebes GREIKA begann für Evelyn Lackner-Drosdeck ein beruflicher Neuanfang in einem Designerbüro; zwei Jahre später ging sie in die Freiberuflichkeit und war als Textil- Designerin tätig. Nach dem Eintritt ins Rentenalter widmete sich die Greizerin wieder verstärkt der Malerei. So illustrierte sie beispielsweise das Buch „Die Vögel sind musikalische Leute“ des Lyrikers Günter Ullmann, mit dem sie einst die Schulbank drückte. „Bis heute ist die Malerei für Evi das Wichtigste“, betonte Roswitha Kostial. „In ihren Bilder spiegeln sich Fröhlichkeit, Zweifel, Schmerz und Hoffnung wider“, so die Freundin.
Davon konnten sich die zahlreichen Gäste bei einem Rundgang durch das Foyer überzeugen. „Die Malerei ist für mich immer wieder eine schöne Abwechslung und zudem Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen“, wie Evelyn Lackner-Drosdeck im Gespräch sagte. Manchmal bedarf es nur eines winzigen Impulses, eine Idee zu wecken und diese dann innerhalb von Wochen zu entwickeln und schließlich malerisch umzusetzen. „Bevorzugte Themen sind die Natur und oft Dinge, die mich bewegen – auch Konflikte“, so die Künstlerin, die vor allem gegenständlich malt. So sind auf den 22 ausgestellten Bildern eine Reihe von Landschaften zu sehen, Stillleben, ein Sonnenuntergang oder Gesichter, oft in Maskenform. Als Techniken präferiert sie Ölkreide, malt aber auch in Acryl oder Tempera. „Ich bin sehr angetan von den Bildern“, wie Klaus Tiller sagte, ein bekannter Greizer Maler und Grafiker. Das Spektrum reiche von „naiver Malerei bis hin zum impressionistischen und abstrakten Stil“, so Tiller, der vor allem „Die vier Jahreszeiten“ als sehr gelungen einschätzt: „Im Herbstbild kann man förmlich den Blätterwirbel erkennen.“
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von der Jazzformation „jailbreak“. Rudolf „Ruby“ Kuhl und Harald „Schotte“ Seidel kenne sie von Kindesbeinen an, gestand Evelyn Lackner-Drosdeck. Harald Seidel habe ihr versprochen, sollte sie einmal eine eigene Ausstellung eröffnen, „dann kommen wir und spielen.“

Antje-Gesine Marsch @15.01.2016