Festakt zum 125-jährigen Vereinsjubiläum des Turnvereins KleinreinsdorfKreissportbund-Chef Uwe Jahn zeichnet Friedhard Bauch mit der GutsMuths Ehrenplakette in Bronze des Landessportbundes Thüringen aus

Ein Mal quer durch die Vereinsgeschichte, deren Höhen und Tiefen, aber auch deren Erfolge mit dem Vereinsvorsitzenden Friedhard Bauch

KLEINREINSDORF. Die Neugernsdorfer feierten ihr 600-jähriges Ortsjubiläum drei Tage lang. Die Kleinreinsdorfer Sportler lassen es da noch etwas kräftiger krachen und feiern ihr 125-jähriges Vereinsjubiläum gleich mit einer ganzen Festwoche, deren Höhepunkt die 8. Musikgala der Schalmeien am 29. und 30 Juni ist. Saure Wochen, frohe Feste, so der Wahlspruch der Mitglieder des Turnvereins Kleinreinsdorf, hatten sie doch in der vergangenen Zeit ein umfangreiches Arbeitsprogramm bewältigt, die Sektionen des TV Kleinreinsdorf weiter ausgebaut und natürlich auch eine anstrengende Vorbereitung auf dieses große Ereignis hinter sich gebracht. Es ist schon erstaunlich, welche Intensität in der Arbeit der 187 Mitglieder des Vereins steckt, welche integrierende Kraft dieser Verein für das dörfliche Miteinander, für das gesellige Leben im Ort hat und wie damit auch charakterliche Eigenschaften junger Menschen im Sinne des gesellschaftlichen Für- und Miteinanders geprägt werden. Also auch ein gesellschaftlicher Anlass dieses 125-jährige Jubiläum mit einem entsprechenden Festakt zu begehen.

Welche Wertschätzung der TV Kleinreinsdorf genießt, zeigte sich schon in der Anwesenheit von Heinz Klügel, 1. Beigeordneter der Landrätin, Herr Uwe Jahn, Vorsitzender des KSB Greiz, Franziska Grimm, Bürgermeisterin der Landgemeinde Mohlsdorf-Teichwolframsdorf, Karin Müller, Ortsteilsprecherin Kleinreinsdorf, Petra Kießling, Verein der europäischen Städtepartnerschaft, Gerd Hallbauer, Geschäftsführer der Agrar GmbH Teichwolframsdorf und vieler weiterer Freunde sowie Gönner des Vereins, wobei auch die befreundeten Vereine durch ihre Vorsitzenden, als auch Sportler der vergangenen Jahrzehnte mit dabei waren. Unbenommen natürlich auch die Mitglieder des TV Kleinreinsdorf, ohne deren Wirken die verbindende Kraft im Ortsgeschehen von Kleinreinsdorf verpuffen würde. Friedhard Bauch, der Vereinsvorsitzende würdigte diese große Resonanz auf die Einladung zum Festakt deshalb auch als Würdigung und Wertschätzung der Vereinstätigkeit.

In seiner Festrede ging er auf die vielen Höhen und Tiefen des Vereinslebens, der Vereinsgeschichte und des erfolgreichen Überlebenskampfes des Vereins ein. 18 junge Männer waren es, die am 7. Juli 1888 die Grundlagen für die Vereinsgründung schufen und den Turnverein Kleinreinsdorf aus der Taufe hoben. Er entwickelte sich und konnte 1913 auf sein 25-jähriges Bestehen zurück blicken. Doch der erste Weltkrieg bedeutete auch für den TV Kleinreinsdorf ein Einbruch der Vereinstätigkeit. Nach diesem welterschütternden Ereignis rappelten sich die noch lebenden Mitglieder wieder zusammen und belebten das Vereinsgeschehen. 1925 dann wohl das prägende Ereignis für den Verein und sein Vereinsleben mit der Gründung einer eigenen Schalmeienkapelle, die schnell wuchs und ein fester Bestandteil der musikalischen Begleitung vieler sportlicher Veranstaltungen in der Region und darüber hinaus wurde.

Der Zweite Weltkrieg ließ das Vereinsleben fast völlig zusammen brechen. Doch 1947 wurde der Verein wieder aktiv, wobei die Schalmeienkapelle ganz vorn dran stand. Eine erfolgreiche Entwicklung des Vereins, trotz aller politischen Wirrungen und Veränderungen, konstatierte Friedhard Bauch in seiner Festrede, wo auch insbesondere nach der politischen Wende 1989/90 große Probleme vor dem Verein und seinem Vorstand standen. Galt es doch, neben der Sicherung der materiellen Basis des Vereins, neue Organisationsstrukturen zu schaffen und diese im Vereinsleben umzusetzen. Und das mit Erfolg, wie es die Vereinsgeschichte festgehalten hat. Nationale und internationale erfolgreiche Einsätze der Kleinreinsdorfer Schalmeienkapelle, aber auch Ehrungen, so 1995 die des Bundespräsidenten für über 100-jährige Vereinstätigkeit, sind beredtes Zeugnis dafür. 125 Jahre Turnverein Kleinreinsdorf seien eine Erfolgsgeschichte für den Verein und seine Mitglieder, wofür er allen die dazu beigetragen haben, seien es nun die Mitglieder des TV Kleinreinsdorf selber, aber auch die Sponsoren, Freunde und Gönner des Vereins, den Dank des Vereinsvorstandes ausspreche, verbunden mit der Bitte auch weiterhin diese Verbindung zum TV Kleinreinsdorf zu halten und zu pflegen. Langanhaltender Beifall und Standing Ovations belohnten diesen Exkurs in die 125-jährige Geschichte des Vereins, die durch Zwischenauftritte der Vereinsmitglieder sehr lebendig die Vereinsgeschichte demonstrierte.

Heinz Klügel, 1. Beigeordneter der Landrätin, überbrachte in seinen Grußworten deren Grüße zum Vereinsjubiläum, brachte aber auch die große Freude über die umfangreiche Jugendarbeit im Verein zum Ausdruck. Werde doch dadurch die Jugend gefordert, aber auch gefördert, werden Charaktereigenschaften ausgebildet, die für das Zusammenleben in der Gesellschaft von immanenter Bedeutung seien. Er überreichte dem Verein einen Fördermittelbescheid über 250,- Euro und übergab als Ehrengeschenk ein Fahnenband des Landkreises Greiz für die Vereinsfahne.
Uwe Jahn, Vorsitzender des KSB Greiz überbrachte die Grüße des Präsidiums des Landessportbundes Thüringen, als auch des Kreissportbundes Greiz zum Vereinsjubiläum. Er überreichte die Ehrenplakette des Landessportbund Thüringens zum 125-jährigen Vereinsbestehen, als auch den Ehrenpokal des Kreissportbundes Greiz aus gleichem Anlass.
Er zeichnete die Mitglieder
Anett Moder und Michael Kraft mit der Ehrenurkunde und Nadel des Kreissportbund Greiz
Petra Eigenwillig und Achim Bauch mit der höchsten Auszeichnung des Sports im Landkreis Greiz, der Kurt-Rödel – Ehrenplakette des Kreissportbundes Greiz
Steffi Bauch mit der Ehrennadel des Landessportbundrs Thüringen
und Friedhard Bauch mit der GutsMuths Ehrenplakette in Bronze des Landessportbundes Thüringen
aus und wünschte weiterhin viel Erfolg in der Vereinsarbeit. In diesem Zusammenhang würdigte er die aufopferungsvolle Arbeit aller ehrenamtlicher Trainer und Übungsleiter, aber auch der beteiligten Eltern, ohne deren unermüdliches Wirken ein solches Vereinsleben nicht zustande kommen würde. Sei doch immerhin jeder zweite Einwohner von Kleinreinsdorf Mitglied im Verein.
Petra Kießling vom Verein der europäischen Städtepartnerschaften überbrachte die Grußbotschaften
* der Stadtverwaltung Gauchy ( Frankreich )
* des Konsulates Wroclaw ( Polen )
* der Stadtverwaltung Subotka ( Polen )
* des Stadtrates Berga
und dankte dem TV Kleinreinsdorf für die Einsätze im Rahmen der Städtepartnerschaft von Berga mit den genannten Städte und Regionen.
Franziska Grimm, Bürgermeister der Landgemeinde Mohlsdorf-Teichwolframsdorf, sowie Karin Müller, Ortsteilsprecherin in der Gemeinde, dankten dem Verein für seine Arbeit im Sinne des gesellschaftlichen Miteinander der Bürger und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass der Verein und sein rühriger Vorstand noch möglichst lange das gesellige Geschehen im Ortsteil Kleinreinsdorf und in der Landgemeinde Mohlsdorf-Teichwolframsdorf mitgestalten werde.
Weitere Grußworte überbrachten die Vorsitzenden des TSV Waltersdorf 1890 sowie des Feuerwehrvereins Kleinreinsdorf, als auch Gerd Hallbnauer, Geschäftsführer der Agrar GmbH Teichwolframsdorf für das Handwerk und Gewerbe der Region.
Ein Festabend des TV Kleinreinsdorf zum 125-jährigen Vereinsjubiläum, der mit vielen guten Gesprächen, mancher Erinnerung an vergangene Ereignisse und auch dieser oder jener Anekdote aus dem Vereinsleben ausklang.

Peter Reichardt @22.062013

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.