Zeugnisübergabe des Ulf-Merbold-Gymnasiums in der Greizer VogtlandhalleAnnika Löser (l.) und Salome Klimsch tragen sich in das Ehrenbuch des Ulf-Merbold-Gymnasiums ein.

An Tagen wie diesen
Am Freitagabend erhielten 63 Abiturienten ihre Reifezeugnisse. Auch der Namensgeber des Gymnasiums war zur Feier nach Greiz gekommen

GREIZ. An Tagen wie diesen“ klang es aus den Lautsprechern, als die 63 Abiturienten des Jahrgangs 2011/2012 des Greizer Ulf-Merbold-Gymnasiums am Freitagabend aus dem Großen Saal der Vogtlandhalle auszogen. Dem vorausgegangen war ein fast dreistündiges Programm, wie es feierlicher kaum sein konnte. Mit herzlichen Worten verabschiedete Schulleiter Jens Dietzsch die Schüler und gab ihnen den Rat, Entscheidungen immer bewusst zu treffen, mit auf den Lebensweg. Freiheit ist Verantwortung zitierte er dazu den Bundespräsidenten Joachim Gauck. Dietzsch erinnerte noch einmal an den ersten Schultag der damaligen Fünfer, als sie in der Turnhalle der Schule damals in der Pohlitzerstraße 2 in die Reihen der Gymnasiasten aufgenommen wurden. Mit einem Notendurchschnitt von 2,10 gehöre der Jahrgang zu den besten seit 1992 und demonstriere, dass Leistung und Anstrengung zu guten Ergebnissen und Anerkennung führe. Mit der Medaille des Ulf-Merbold-Gymnasiums, dem Eintrag in das Ehrenbuch der Schule sowie dem Ehrenpreis des Bürgermeisters der Stadt Greiz wurden Annika Löser und Salome Klimsch ausgezeichnet, die das Abitur mit einem hervorragenden Durchschnitt von 1,0 ablegten. Den Absolventenpreis des Fördervereins bekam Angie Suhr überreicht; dreizehn Abiturienten wurden für ihre hervorragenden sportlichen Aktivitäten geehrt. Lisa Griesche galt der Dank für ihre Mitarbeit in der Schulkonferenz und Bastian Steudel für seine Arbeit als Schülersprecher des Gymnasiums. Mit Spannung erwarteten die Gymnasiasten das Grußwort des Namensgebers der Schule, Dr. Ulf Merbold, Ehrenbürger der Stadt Greiz, der mit seiner Ehefrau Birgit aus Stuttgart zur Zeugnisübergabe angereist war. Dabei kam er auf die Worte des Schulleiters zurück: Man muss sich auch die Freiheit nehmen, getroffene Entscheidungen zu korrigieren. Als gute Leitschnur für das Leben führte Dr. Merbold an: Nicht das Fass füllen, sondern das Feuer entzünden. Den Fokus auf ein Thema zu richten, empfahl der Wissenschaftler außerdem, befürwortete aber auch, sich viele Spielfelder zu erhalten. Mit dem globalen Blick eines Astronauten mahnte er die Jugendlichen, auch späteren Generationen auf der Erde menschenwürdige Zustände zu hinterlassen. Schauen Sie mit Zuversicht in die Zukunft, so der Wunsch von Dr. Ulf Merbold, der zudem die Schaffung guter Voraussetzungen zum Lernen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lobte, die als goldenes Zeitalter in die Annalen der Geschichte eingehen werde. Das ABC des Schulabschieds von A wie Arbeiten über B wie Belastbarkeit bis hin zu W wie Wikipedia und Z wie Zeugnissen boten Bastian Steudel und Marie-Theres Mayer in heiterer Form dar. Sie bedankten sich im Namen der Abiturienten noch einmal für die aufopferungsvolle Unterstützung durch das gesamte Lehrerkollegium in den letzten acht Jahren und baten die Pädagogen auf die Bühne, wo sie mit stehenden Ovationen bedacht wurden. Ein unterhaltsames Programm hatte für einen würdigen Rahmen der Zeugnisübergabe gesorgt. Mit gesanglichen, musikalischen und rezitatorischen Einlagen gestalteten Gymnasiasten und ehemalige Schüler den Abend aus. Bis in die frühen Morgenstunden wurde anschließend das Tanzbein geschwungen.

Antje-Gesine Marsch @06.07.2012