Förderzentrum "Friedrich Fröbel" lud zum Tag der offenen Tür einDer Schulleiter des Staatlichen Förderzentrums "Friedrich Fröbel", Joachim Krahn, begrüßt die Gäste des Schulfestes.

In der Projektwoche beschäftigten sich die Schüler mit dem Pädagogen Friedrich Fröbel
GREIZ. Mit den Worten, dass das Spiel die höchste Stufe der Entwicklung eines Kindes ist, begrüßte Schulleiter Joachim Krahn die Gäste des Schulfestes des Staatlichen Förderzentrums in der Marienstraße. Die letzte Woche stand ganz im Zeichen des großen Pioniers der Reformpädagogik, Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782 bis 1852). Fröbel, der als „Vater“ des Kindergartens gilt, setzte sich sein Leben lang für die Rechte der Kinder auf Erziehung und ein Familienleben in Harmonie ein. So lernten die Schüler des Förderzentrums, das seit dem Jahr 1932 den Namen „Friedrich Fröbel“ trägt, viel über das Leben des gebürtigen Oberweißbachers und seine pädagogischen Ansätze. An jedem Wochentag wurden die Aufgaben unter ein bestimmtes Thema gestellt, beispielsweise den Fröbelschen Satz: „Erziehung ist Beispiel und Liebe. Sonst nichts.“ Selbst Speisen, die zu Fröbels Zeiten ganz oben auf der Karte standen, wurden von den Schülern zubereitet. Am Samstag präsentierten sie in der Zeit von 10 bis 13 Uhr die Ergebnisse dieser Projektwoche, die zudem in einer Mappe auch dokumentiert wurden. So fertigten die Schüler unter anderem aus Holz oder Papier die pädagogischen Grundformen wie Kugeln, Zylinder oder Würfel an – in einem Raum demonstrierten Steven und Dominic, wie man aus verschiedenen Holzteilen ein Ganzes entstehen lässt. Traditionell stimmte zu Beginn des Schulfestes die Schülerband unter Leitung von Frieder Bichler auf den Vormittag ein, der wieder viele Interessierte in die Schule zog. Mit Rock-Klassikern, wie „Knocking on heavens door“ „Lady in black“ oder „The lion sleeps tonight” begeisterten die Sänger und Musiker die Gäste. Etwas Besonderes erwartete die Schüler und Besucher im Hof – Heiko Urland, der seit fünf Jahren dienstags die AG Medientechnik leitet, lud zum Waschen von Bergkristallen ein. „Die Waschrinne habe ich selbst gebaut“, erklärte er.
Als in Greiz vor genau 110 Jahren der Lehrer Robert Dinsch erstmalig in der Stadt an der Städtischen Bürgerschule eine Klasse mit acht Jungen und acht Mädchen führte, die offenbar den allgemein vorherrschenden Lernbedingungen nicht gewachsen waren, war sicher die Förderung aller Schüler sowie der Wunsch nach Bildungsgleichheit dessen Beweggrund. Vor zehn Jahren feierte man das 100-jährige Jubiläum des Greizer Förderzentrums – damals noch in der Schule in der Hermannsgrüner Straße. Am Greizer Förderzentrum wird seit vielen Jahren erfolgreich daran gearbeitet, jedem Schüler eine an sein Lernverhakten ausgerichtete, individuelle Förderung zu bieten, um auch die spätere berufliche, familiäre und soziale Integration der Jugendlichen in die Gesellschaft ohne einschneidende Probleme bewältige zu können. Dafür ein besonderer Dank an den Schulleiter Joachim Krahn und sein engagiertes Kollegium.

Antje-Gesine Marsch @25.05.2014