Tag der offenen Tür in Freier Schule ElstertalAufmerkam verfolgen die Gäste die Ausführungen von Jana (r.) und Sina.

Reges Interesse an reformpädagogischem Konzept – Schülerzahl von 350 angestrebt
GREIZ. Zahlreiche Interessierte nutzten am Dienstagnachmittag die Möglichkeit, die Freie Gemeinschaftsschule „Elstertal“ im weiterführenden Schulteil ab Klasse 6 in der Zeulenrodaer Straße zu besuchen. Mitte September 2012 hatte die Bildungseinrichtung ihre Arbeit aufgenommen – derzeit lernen hier 75 Schüler, die alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse bis zum Abitur erwerben können. Seit 2013 absolvieren Schüler erfolgreich ihren Realschulabschluss, im Schuljahr 2014/15 werden die ersten ihre Reifeprüfung ablegen, wie Schulleiterin Anne Veit informierte. In beiden Schulteilen in Trägerschaft des Kultur- und Schulvereins „Mandala“ e.V. lernen derzeit 137 Schülerinnen und Schüler, wobei eine Zahl von 350 angestrebt wird, so Frau Veit. „Viel selbständiges, alters-und fächerübergreifendes Arbeiten in Lerngruppen“ stehe im Zentrum des Schulalltags. Neben den Kindern, die direkt eingeschult werden, gebe es auch die „Quereinsteiger“: Schüler unterschiedlichen Alters aus staatlichen Schulen, die auf Grund unterschiedlichster Ursachen nach einer Alternativ-Bildungsvariante suchen – wobei natürlich der Vorteil, in den Klassen „hoch zu wachsen“ klar auf der Hand liege, so Anne Veit. Sechs Pädagogen und eine Reihe von Honorarkräften lehren im weiterführenden Schulteil, wobei es bis zur achten Klasse weder Versetzungshinweise noch Zensuren gibt. Nach zweieinhalb Jahren des Bestehens habe sich die Schule „konzeptionell bestätigt“, wie Frau Veit betont. „Wir sind unserer Sache treu geblieben; haben damit gute Erfahrungen gemacht“, so die Schulleiterin und zeigt sich überzeugt:„Eine Gemeinschaftsschule lebt von der guten Mischung.“ Man fühle sich zudem als „Teil einer Bewegung, die das Schulkonzept umsetzt“. Die neue Rot-Rot-Grüne Regierung in Erfurt will freie Schulen noch stärker unterstützen, wie es in den Koalitionspapieren heißt. „Wir werden sehen“, schätzt Anne Veit ein, die trotz dieses Versprechens keine Gelder verplanen will, die es noch nicht gibt. Bei Schulführungen konnten sich Interessierte an diesem Tag nicht nur durch die Räumlichkeiten geleiten lassen, sondern erfuhren auch Details zum Schulalltag mit Fachlernbüros, Silentiumraum, Lernzeiten und -gruppen, Logbüchern und Wochenplan. „Ich hatte schon lange vor, mich einmal über die Reformpädagogik der Elstertalschule zu informieren; schön, dass es heute geklappt hat“, freute sich Renate Brzezinski, die mit Interesse die Führung und die Vorstellung der modernen Arbeitsweise verfolgte.

Antje-Gesine Marsch @21.01.2015