Freie Schule Elstertal stellt sich vorTeamreferentin Anne Veit (M.) freut sich mit Schülern und Pädagogen über die staatliche Anerkennung.

Zahlreiche Gäste besuchen am Freitag den Schulteil der Klassen 5 bis 12 in der Zeulenrodaer Straße
GREIZ. Tage der offenen Tür sind für Schulen eine schöne Möglichkeit, sich einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren und Einblick in Konzepte, Projekte und Mechanismen zu geben. So auch am Freitagnachmittag, als sich der Schulteil der Klassen 5 bis 12 der Freien Schule Elstertal in der Zeulenrodaer Straße öffnete. Zahlreiche Interessierte nutzten die Möglichkeit, die Gemeinschaftsschule im weiterführenden Schulteil ab Klasse 6 zu besuchen. Mitte September 2012 hatte die Bildungseinrichtung ihre Arbeit aufgenommen – derzeit lernen hier 101 Schüler, die alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse bis zum Abitur erwerben können. Ein Novum war an diesem Nachmittag in aller Munde: seit 1. Februar hat die Freie Schule Elstertal den Status einer anerkannten staatlichen Ersatzschule. „Das Kultusministerium hat es sehr spannend gemacht“, wie die Teamreferentin Anne Veit in Hinblick auf die fast drei jährige Dauer der Prüfung sagt. Mit dem Staatlichen Schulamt Gera/Schmölln habe es eine „sehr gute Kooperation“ gegeben. Durch die Anerkennung und der daraus resultierenden Gleichstellung mit staatlichen Schulen, sei man nun auch berechtigt, Prüfungen zum Haupt-und Realschulabschluss, bzw. Abitur selbst vorzunehmen. Bislang mussten die Schüler an Staatliche Regelschulen oder das Gymnasium gehen und dort die doppelte Anzahl von Prüfungen ablegen. Wie Anne Veit einschätzt, sei nunmehr die „heiße Aufbauphase abgeschlossen“, wobei eine Schule „immer in Entwicklung“ sei. Viel selbständiges, alters-und fächerübergreifendes Arbeiten in Lerngruppen steht im Zentrum des Schulalltags. Neben den Kindern, die direkt in die Bildungseinrichtung eingeschult werden, gebe es auch die „Quereinsteiger“: Schüler verschiedenen Alters aus staatlichen Schulen, die auf Grund unterschiedlichster Ursachen nach einer Alternativ-Bildungsvariante suchen, so Anne Veit. Bei Schulführungen konnten sich Interessierte an diesem Tag von den Schülern nicht nur durch die Räumlichkeiten geleiten lassen, sondern erfuhren auch Details zum Schulalltag mit Fachlernbüros, Silentiumraum, Lernzeiten und -gruppen, Logbüchern und Wochenplan. „Wir mussten schon einige Auskünfte geben“, wie die Zehntklässlerinnen Pauliene und Lea, sowie Jana, Schülerin der 11. Klasse berichteten. Ihnen macht das Lernen an der Elstertalschule großen Spaß. „Es ist sehr individuell und es gibt viele verschiedenen Wege, zum Ziel zu kommen“, wie es Jana formulierte. Die Anerkennung als staatliche anerkannte Ersatzschule habe auch für die Schüler nur Vorteile, schätzen die Mädchen ein. Ganz gleich, ob in puncto Seminarfacharbeit oder Einfließen des Punktesystems in das Abitur.

Antje-Gesine Marsch @21.02.2016