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Fröhliches Miteinander beim ökumenischen Straßenfest

Fröhliches Miteinander beim ökumenischen Straßenfest

Kerstin Czwienczek bastelt mit den Kindern schöne Kaleidoskope.

Trotz des durchwachsenen Wetters zeigen sich die Organisatoren sehr zufrieden mit dem Verlauf
GREIZ. Trotz feucht-kühlen Wetters kamen am Sonntag zahlreiche Gäste zum ökumenischen Straßenfest, das in und rund um die Stadtkirche St. Marien stattfand. Christliche Kirchen und Gemeinden der Stadt hatten es gemeinsam unter dem Titel „Sehen und gesehen werden“ organisiert.
Im Anschluss an den Gottesdienst, mit dem um 11 Uhr das Fest eröffnet wurde, erwartete die Besucher ein vielfältiges Programm. Für die Kinder gab es verschiedene Spiele und kreative Beschäftigungen, man konnte bei Salonmusik Kaffee und Kuchen zu sich nehmen; sich auch an einer Bratwurst, einem Teller Tomatensuppe oder einem Fischbrötchen laben. Fleißige Hände buken eine bunte Palette an Kuchen, der vor allem am Nachmittag reißenden Absatz fand.
Gemäß dem Motto drehten sich viele Aktivitäten rund um das Thema „Sehen“ in all seinen Facetten: so lud etwa ein „Dunkelcafé“ ein und vermittelt den Interessierten, wie schwierig es für Nicht-Sehende ist, sich in einem Raum zurecht zu finden und dort sogar eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Auch Fühlfarben kamen zum Einsatz, wobei verschiedene Naturmaterialien mit Fingerfarbe vermischt und zu Papier gebracht wurden. Dass die Organisatoren dabei eng mit dem Greizer Blinden-und Sehbehindertenverband zusammenarbeiteten, gab der Veranstaltung einen weiteren Impuls.
Auch der Diakonieverein Carolinenfeld e.V. brachte sich mit vielerlei Aktivitäten in das Fest ein. So wurde beispielsweise am Röhrenbrunnen ein Rollstuhl-Parcours mit Hindernissen errichtet, der beim Befahren sicher neue Erfahrungen aus der Sicht eines behinderten Menschen vermittelte. Seine Wünsche konnte man in das Innere einer Papierblüte schreiben und diese dann in einen Wassertrog zum „Aufblühen“ legen. „Ganz unterschiedlich, was sich die Menschen wünschen“, wie Jeannette Reinhold befand. Glück sei eben ein relativer Begriff. Eine schöne Idee hatten die Mitarbeiterinnen des Hauses der Diakonie am Kirchplatz. Nicht nur, dass alle Bereiche an diesem Tag ihre Pforten geöffnet hatten – Veronika Saase stellte sich den Gästen in einer Diakonissen-Tracht vor, die vor etwa 150 Jahren so getragen wurde. „Wir fanden dieses Gewand und erfuhren, dass es von der damaligen Mitarbeiterin Ursula Rudorf zum Nachschneidern in Auftrag gegeben wurde“, ergänzte Peggy Schwarzenberger. Erstmals stellte sich an diesem Tag auch die Seniorenberatungsstelle der Diakonie vor, die Mitte September erstmals geöffnet sein wird, wie Mitarbeiterin Ines Hempel informierte.
Höhepunkt des Nachmittags war die Aufführung des Musicals „Himmel und Erde“ von Birgit Pape – dargeboten vom Kinderchor an St. Marien unter Leitung von Kantor Ralf Stiller. Herzlicher Beifall krönte die musikalische Stunde.
„Wir sind mehr als zufrieden mit dem Verlauf“, resümierte am späten Nachmittag Alexander Brock, Mitorganisator des Ökumenischen Straßenfestes. Alles habe gut geklappt und sei „Hand in Hand“ gelaufen. „Es war ein schönes Familienfest, bei dem nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch alte und behinderte Gemeindeglieder Gelegenheit hatten, inmitten einer großen menschlichen Gemeinschaft einen schönen Tag zu verbringen“, so eine ältere Dame.

Antje-Gesine Marsch @07.09.2015

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