Fröhliches Sommerfest der Greizer VolkssolidaritätErhard Matschke, Geschäftsführer der Volkssolidarität Greiz (l.) und Günter Hinz, stellv. Kreisvorsitzender begrüßen die Gäste.

Bei Kaffee, Kuchen und volkstümlicher Musik verbringen die Gäste einen schönen Nachmittag

GREIZ. Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen trafen sich am Freitagnachmittag eine Vielzahl gut gelaunter Senioren und Gäste vor dem Nachbarschaftshaus der Volkssolidarität in der Juri-Gagarin-Straße, um gemeinsam das traditionelle Sommerfest zu feiern. Geschäftsführer Erhard Matschke und der stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes der Volkssolidarität Greiz e.V. Günter Hinz begrüßten unter den Gästen auch Ines Wartenberg, Beigeordnete der Landrätin sowie Ines Watzek, Stellvertreterin des Bürgermeisters der Stadt Greiz, die herzliche Grußworte überbrachten und das Engagement der Ehrenamtlichen in den Ortsgruppen würdigten.
In seinem Grußwort ging Erhard Matschke auf die beiden Jubiläen des Jahres 2015 ein:
70 Jahre Volkssolidarität und 25 Jahre Kreisverband Greiz e.V..

„Die Volkssolidarität wurde im Oktober 1945 in Dresden gegründet. Das Anliegen war, soziale Not und Elend nach dem Ende des Krieges zu lindern. Das Wort Solidarität wurde in dieser schweren Zeit wieder ein Begriff. Im Kampf gegen Not und Verzweiflung wurde nicht nach Herkunft, Gesinnung und Konfession gefragt . Wer helfen konnte und helfen wollte, war willkommen und wurde gebraucht. Ehrenamtliche Helfer sammelten bis zur Gründung der DDR über 280 Millionen Reichsmark. Dadurch war es der Volkssolidarität möglich, erste finanzielle Hilfen zu gewähren, insbesondere auch für Umsiedler, Ausgebombte, Heimkehrer und Vertriebene.

Es entstanden z.B. Volksküchen, Wärmestuben, Kinderkrippen, Kindergärten und Kinderspielplätze, Alten und Pflegeheime, Erholungsheime für unterernährte Kinder und Kranke und vieles mehr. Nach Gründung der DDR wurde das Vereinsvermögen in staatliches Eigentum überführt und der Volkssolidarität wurde die Betreuung der Senioren übergeben. Zahlreiche Begegnungsstätten wurden Anlaufpunkt für die Mitglieder und Interessierte für kulturelle Veranstaltungen und geselliges Beisammensein. Hauswirtschaftliche Dienstleistungen und Nachbarschaftshilfe im Ehrenamt waren weitere Merkmale der Arbeit der Volkssolidarität. Nach der Wiedervereinigung musste die Volkssolidarität neue Wege begehen, um den Fortbestand der Organisation mit rund 600.000 Mitgliedern zu gewährleisten. Erste Sozialstationen entstanden und es gründeten sich die ersten Stadt- und Kreisverbände als eingetragene Vereine. Somit waren sie juristisch selbständig und mussten im Wettbewerb mit den etablierten Wohlfahrtsverbänden am Markt bestehen. Die Volkssolidarität besann sich auf ihre Wurzeln und übernahm Kindertagesstätten in ihre Trägerschaft.

Es entstanden neue Pflegeheime und betreute Wohnformen.Heute ist die Volkssolidarität ein anerkannter Wohlfahrtsverband mit rund 211.000 Mitgliedern, die in 93 Kreis,-Stadt und Regionalverbänden organisiert sind. Insgesamt beschäftigt die Volkssolidarität rund 17.820 fest angestellte Mitarbeiter und betreibt 153 Ambulante Pflegedienste, 63 Pflegeheime 228 betreute Wohnanlagen und 365 Kindertagesstätten. Der Kreisverband Greiz gründete sich 1990 und ist dem Landesverband der Volkssolidarität Thüringen zugeordnet. Rund 600 Mitglieder sind in 20 Ortsgruppen in Greiz und den Umlandgemeinden aktiv tätig. In zwei Begegnungsstätten (Nachbarschaftshaus Juri-Gagarin-Straße 11 und Carolinenstraße 48/50) treffen sich unsere Mitglieder und Interessengruppen zu vielfältigen Aktivitäten. Als sozialer Dienstleister betreibt die Volkssolidarität Greiz einen Ambulanten Pflegedienst, bietet Essen auf Rädern an und vermittelt den Hausnotruf. 26 fest angestellte Mitarbeiter und eine Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern in den Ortsgruppen kümmern sich um die Belange unserer Mitglieder, Patienten und hilfsbedürftigen Menschen.“

Für das jahrelange vorbildliche Wirken im Kreisverband Greiz wurden Brigitte Grünler und Christine Menzel von Erhard Matschke geehrt; in Abwesenheit Ilse Häberer, Ursula Rausch, Christiane Zipfel, Brigitte Fröde und Hubertus Blase.

Doch es war nicht nur ein Nachmittag des gesprochenen Wortes, sondern standen geselliges Beisammensein bei Kaffee, Kuchen, Herzhaftem vom Rost und musikalischer Unterhaltung auf dem Programm. DJ Stefan Roßbach sorgte mit seinen Rhythmen für Begeisterung und Regina Ross aus Bad Berka brachte in einem eineinhalbstündigen Programm volkstümliche Weisen zu Gehör. Es dauerte nicht lange, da war der musikalische Funke auf die Gäste übergesprungen, die zum Titel „Thüringen, Du Wanderland“ mitklatschten und in das „Rennsteiglied“ sogar textsicher einstimmten. „Ein schöner Nachmittag“, so die einhellige Meinung der Gäste des Sommerfestes, die mit vielen schönen Eindrücken am Abend den Nachhauseweg antraten.

Erhard Matschke bedankte sich bei allen fleißigen Helfern, die dieses Fest zu einem Höhepunkt des Jahres werden ließen; ebenso bei allen Geschäftspartnern und Unterstützern.

Antje-Gesine Marsch @01.08.2015