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Führung auf dem Oberen Schloss zum Tag des offenen Denkmals

Führung auf dem Oberen Schloss zum Tag des offenen Denkmals

Museumsdirektor Rainer Koch führte eine Gruppe Interessierter durch das Museum im Oberen Schloss Greiz.

GREIZ. Zu einer Führung durch die Museumsräume des Oberen Schlosses lud im Rahmen des Tages des offenen Denkmals, der am Sonntag deutschlandweit stattfand, Museumsdirektor Rainer Koch ein. Eine Vielzahl Interessierter hatte sich am Nachmittag eingefunden und folgte aufmerksam den kompetenten Ausführungen. Als er vor achteinhalb Jahren nach Greiz kam, habe er hier eine Baustelle vorgefunden, wie sich Herr Koch erinnert. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus dem Greizer Bürgermeister, Architekten, Bauhistorikern, Restauratoren und Denkmalpflegern habe sich der großen Aufgabe gestellt, das Konzept an den Befunden zu orientieren. Dabei habe stets die Erhaltung des Denkmals die primäre Rolle eingenommen. Wir treten ehrfürchtig mit unseren Ausstellungen ein Stück vor dem Denkmal zurück, wie Rainer Koch erläuterte. Dabei sei es die kontrastierende Gestaltung, die die Geschichte besonders eindrücklich darstellt. Historische Befunde werden hier zeitgenössischer Kunst gegenübergestellt, unterstreicht der Museumsdirektor das besondere Anliegen der Konzeption.

Im Jahr 1209 wurde die Stadt Greiz erstmals urkundlich erwähnt. Allerdings geht man davon aus, dass die Greizer Burganlage wesentlich älter ist. Ein Beleg dafür ist die wiederentdeckte Doppelkapelle und Datierungen von 1188, wie Rainer Koch beim Rundgang erklärte. Dieser außergewöhnliche Befund lasse die Burganlage im 12. Jahrhundert in völlig neuem Licht erscheinen. Die barocke Schlosskirche im Bereich des mittelalterlichen Palas ist der Doppelkapelle räumlich vorgelagert und durch eine Treppe mit der Fürstenloge verbunden. Besonders angetan zeigten sich die Besucher von der wundervollen Stuckatur der Räume. Das Obere Schloss als Ensemble vereint architektonische Zitate von der Romanik über die Gotik, Renaissance, Barock bis zum Rokoko.

Im Großen Fürstensaal fand im Anschluss die Finissage zur Ausstellung NON FINITO von Horst Sakulowski statt. Gezeigt wurde der 45-Minuten-Streifen Zwischenlandung, ein Film aus dem Jahr 1994, den Sakulowskis Sohn Rolf drehte. Horst Sakulowski begrüßte unter den zahlreichen Gästen auch den Kameramann des Streifens, Peter Grätz.
Sanft landet der Helicopter auf dem weichen Gras, genau auf dem Mittelstreifen der Autobahn nahe der großen Stadt. Eine Redakteurin soll mit ihrem TV-Team noch schnell ein paar Bilder von einem schweren Verkehrsunfall liefern. Routinearbeit. Eigentlich. Doch heute ist alles anders. Die Inspiration zur Geschichte kam Rolf Sakulowski übrigens bei einem Herbstspaziergang auf einem stillgelegten Autobahnstück in der Nähe von Potsdam. Sein Vater, der Maler und Graphiker Horst Sakulowski, hat das Szenenbild zum Film gestaltet und ist – neben Jörg Gudzuhn – auch einer der Darsteller heißt es in der Pressemeldung.

Mit dem Verlauf der Ausstellung, die anlässlich seines 70. Geburtstages im Unteren und Oberen Schloss gezeigt wurde, zeigt sich der Künstler Horst Sakulowski zufrieden. Es geht Schlag auf Schlag weiter, so der Weidaer. Bereits am kommenden Freitag werde die Ausstellung in der Auerbacher Nikolaikirche eröffnet.

Antje-Gesine Marsch @08.09.2013

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