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Vom wilden Jäger und Wiesenknopfameisenbläuling

Sagenhafte Vollmondführung durch den Fürstlich Greizer Park

Vor der Blumenuhr erläutert Almut Kaul die Funktionsweise des digitalen Uhrwerkes.

Gäste erlebten eine sagenhafte Vollmondführung durch den Fürstlich Greizer Park
GREIZ. Nur das Mondlicht wies am Freitagabend den Gästen der Vollmondführung den Weg durch den Fürstlich Greizer Park. An diesem Abend bot sich für die etwa vierzig Besucher die Möglichkeit, bei einem geführten Spaziergang mit Almut Kaul, der mit Geschichten, Sagen und viel Wissenswertem zu Flora und Fauna gewürzt war, die Geheimnisse und spannenden Hintergründe der historischen Parklandschaft zu ergründen. Auf dem Weg durch die Anlage, die bei Vollmond fast mystisch wirkt, begegneten die Gäste nicht nur kleinen Kobolden im Magnolienbaum, sondern erfuhren auch von der Scheu der Elfen, die in Vollmondnächten unter der Hängebuche tanzen, allerdings mit ihren anmutigen Bewegungen warten, bis die Gruppe weiterzieht. Kleine Froschkönige hüpften über den Weg und selbst den „Huckauf“ konnte man im Gelände, in dem sich Rubinie, Säuleneiche und Platane befinden, erahnen. Almut Kaul nahm die aufmerksamen Gäste mit in eine sagenhafte Welt – gab aber auch vieles zu den landschaftsarchitektonischen Besonderheiten des Parks preis. Warum die Wiese, die sich parallel zur Parkgasse erstreckt, nicht gemäht wird, erfuhren die Besucher ebenfalls: „Hier ist der Wiesenknopf-Ameisenbläuling zu Hause“, berichtete Almut Kaul. Fast das gesamte Leben des Tagfalters spielt sich auf der Wiesenknopf-Pflanze ab. Das Besondere: der Bläuling schafft es, sich von seinem schlimmsten Feind, der Ameise, ernähren und beschützen zu lassen. Vor dem „Parkschlösschen“ angekommen, erzählte Almut Kaul die wundersame Sage von der blauen Wunderblume und dem Hirten, der zum Schluss „das beste vergaß“ und all seinen Reichtum wieder verlor. In Richtung Luftbrücke, durch das Pinetum und schließlich vor dem Sommerpalais ankommend, verlief die Mondscheinführung weiter. Almut Kaul zeigte den Gästen die schönsten Sichtachsen des von Rudolf Reineken angelegten Landschaftsparks. Besonders staunten die Besucher, als sich der Vollmond über dem Oberen Schloss zeigte und den majestätisch wirkenden Schlossturm in bizarres Licht tauchte. Mit herzlichem Applaus bedankten sich alle Teilnehmer dieser ganz besonderen Führung bei Almut Kaul, die in dieser Nacht selbst dafür sorgte, dass sich der Mond in schillerndsten Farben in der Weißen Elster spiegelte, wie sie zum Schluss augenzwinkernd verriet.

Antje-Gesine Marsch @02.08.2015

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