SV SCHOTT Jena II - 1.FC Greiz 3:3Nach einer Jenaer Ecke in Hz 1 kommt Sebastian Beil (blau mi) zum Kopfball, der jedoch ungefährlich ist. Eine von vielen Greizer Nachlässigkeiten in Hz 1. Foto: Stefan Sagan

Tempelwälder des 1. FC Greiz erringen in der Fußball-Landesklasse in Jena Remis nach zwischenzeitlichem Rückstand

JENA/GREIZ. Nach der bitteren Heimniederlage in der letzten Woche gegen den SV Jena-Zwätzen besuchten die Tempelwälder Fußballer in dieser Woche die Universitätsstadt. Zu Gast beim Tabellenletzten, dem SV SCHOTT Jena II sollte der Umsturz gelingen und endlich wieder Zählbares in Form von drei Punkten in die Residenzstadt geholt werden.

Bei leichtem Nieselregen begann die Partie wenig spektakulär. In der ersten Viertelstunde schickten sich beide Mannschaften an, mit den recht straffen Windverhältnissen zu kämpfen, ohne dass dabei nennenswerte Chancen entstanden.
In der 14. Minute versuchte sich Jenas Abdullah Awadh mit einem Freistoß aus halb linker Position, 25 Meter vor dem Greizer Tor, schoss diesen aber in die Wolken.
In der 18. Minute dann plötzlich die Führung für die Hausherren. Nach einem Foul auf der rechten Außenbahn kam der fällige Freistoß hoch in den Greizer Fünfmeterraum, wo Torhüter Tim Petzold unglücklich im Nachfassen den Ball verlor und Sebastian Beil völlig freistehend den Ball über die Linie schieben konnte.
Doch die Antwort der Greizer sollte nicht lang auf sich warten lassen. Nur fünf Minuten später nahm Michel Lott einen Pass aus dem Mittelfeld auf der rechten Außenbahn auf, schickte Denny Milde tief in den Rücken der Jenaer Abwehr und dessen Querpass erreichte Christoph Kothe im Strafraum, der geschickt zwischen Gegenspieler und Torhüter den Ball ins Tor spitzelte.

Gleich im Anschluss versuchte sich David Himmer mit einem Freistoß aus halb rechter Position, der aber genauso ungefährlich war wie der darauf folgende Eckball der Oberligareserve. In der 32. Minute dann wieder eine strittige Entscheidung als Abdullah Awadh sich mehr als geschickt fallen ließ und Referee Steffen Reichenbächer genau an der Greizer Strafraumgrenze auf Freistoß entschied, dieser jedoch ebenfalls weit über das Greizer Tor ging.

Es brach die 35. Minute an und damit kam auch der nächste Schock für die Gäste aus Greiz. Ein Jenaer Freistoß aus dem Mittelfeld ging auf die linke Außenbahn, wo die Tempelwälder es nicht vermochten, energisch genug zu stören. Mit Zug zur Grundlinie und einer scharfen, flachen Hereingabe wurde im Zentrum erneut Sebastian Beil bedient und versenkte zum 2:1.
Als wäre das noch nicht genug gewesen, erhöhten die Gastgeber kurz vor der Pause noch auf 3:1, als Abdullah Awadh am linken Strafraumeck die Greizer Abwehr mit einer Körperdrehung ins Wanken brachte und sein Querpass im Strafraum am langen Pfosten Sebastian Teubert erreichte, der wiederum keine Not hatte, das Spielgerät über die Linie zu schieben.

Nach dem Pausentee ging es dann gleich so rasant weiter, wie die erste Halbzeit endete. In der 50. Minute holte sich Abdullah Awadh die Gelb-Rote Karte bei Steffen Reichenbächer ab, nachdem er bereits in Halbzeit eins gelb sah und nun Kevin Geißler völlig unnötig rüde von den Beinen holte.
Nun spielten auch die Tempelwälder mit mehr Druck und Zug zum Tor.
Den ersten Versuch unternahm Eric Nitschke in der 52. Minute, als er einen Ball von rechts bekam und direkt zentral abschloss, jedoch über die Querlatte schoss. In der 54. Minute stellte dann Michel Lott den 3:2 Anschluss her, als er einen gut gechipten Ball über die Abwehr von Tom Rietsch erhielt und diesen sauber über Torhüter Marco Götze in die Maschen hob.
In der 60. Minute versuchte sich dann Christoph Kothe mit Schuss von halb links, der Marco Götze fast durch die Hände rutschte, jedoch blieb auch das erfolglos. Es brach die 68. Minute an und der längst fällige Ausgleich lag in der Luft.
Der eingewechselte Marc Klatt brachte eine Flanke aus dem rechten Halbfeld zentral vor den Jenaer Strafraum, wo Tom Rietschs Gegenspieler drunter durch sprang, Rietsch den Ball in Stürmermanier mit der Brust annahm und volley ins rechte untere Ecke versenkte.

Nun befand sich Jenaer fast ausnahmslos in der eigenen Hälfte und hatte die Hände voll mit Abwehrarbeit. In der 80. Minute schickte Marc Klatt erneut Michel Lott tief in den Jenaer Strafraum, sein Querpass wurde geblockt, jedoch kam Milde im Rückraum, dessen aussichtreicher Schuss jedoch in letzter Sekunde noch von Marco Götze über die Latte gelenkt werden konnte.
In der 84. nochmals eine Hundertprozentige als Kevin Geißler mit perfekten Timing einen Eckball auf das Tor bugsiert, jedoch auf der Linie gerade noch ein Jenaer Abwehrspieler im Weg stand.

Wie in der Vorwoche zeigten die Greizer eine schwache erste Halbzeit und ließen die sonst früher als Stärke geltenden „ersten schnellen Minuten“ erneut vermissen. Somit gingen in der ersten Halbzeit zwei wichtige Punkte verloren, auch wenn die spielerische und moralische Qualität der Mannschaft in der zweiten Halbzeit sehr ansehnlich war.

Greizer Aufgebot:
Tim Petzold, Eric Nitschke, Denny Milde, Marc Seyfarth, David Himmer, Tom Rietsch, Michel Lott, Alexander Bauch, Chris Schiller, Christoph Kothe, Niklas Küstner, Philipp Gneupel, Kevin Geißler, Marc Klatt, Franz Scherf

Stefan Sagan/1.FC Greiz @20.03.2017

Von Leserpost