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Ganzjahreswerkstatt des Greizer Theaterherbst e.V. stellt sich vor

Ganzjahreswerkstatt des Greizer Theaterherbstes stellt sich vor

Gut zwei Dutzend Interessierte kamen zum ersten Treffen auf die Bühne der Vogtlandhalle Greiz

Ganzjahreswerkstatt des Greizer Theaterherbstes stellt sich vor
Das Ganzjahresstück wird ein Stück-Werk, erklärt Regisseur Tilo Nöbel den Teilnehmern.
GREIZ. Unter dem Arbeitstitel „Glaube, Liebe, Hopsasa“ startete am Dienstagabend die Ganzjahreswerkstatt des Greizer Theaterherbst e.V. Der Zwickauer Regisseur und Schauspieler Tilo Nöbel ist in Greiz kein Unbekannter. Einige Inszenierungen, wie „Faust auf’s Auge“ im Jahr 2003 oder die mobile Kinderwerkstatt „Die Herren der Ringe“ im Jahr 2008 standen beim Festival bereits unter seiner Regie. In diesem Jahr übernahm Nöbel die Leitung der Ganzjahreswerkstatt und lud zum ersten Treffen auf die Bühne der Vogtlandhalle Greiz ein. Gut zwei Dutzend Interessierte – im Alter von 8 bis Ü50 – waren gekommen, um sich untereinander kennenzulernen und erste Einblicke zu gewinnen. Der größte Teil der Anwesenden kann bereits auf schauspielerische Erfahrungen verweisen, etwa Jakob Dillner (18), der seit über zehn Jahren beim Theaterherbst mitmischt. Auch Sabine Petri (54) bringt schauspielerische Erfahrungen mit, ebenso Sarah-Dorothea Rödel und Linda Gruner (beide 13), die letztes Jahr im Schauspiel „Eine Milliarde für ein Leben“ ihr Talent offerierten. Die Thematik der diesjährigen Produktion ist so vielschichtig wie diffizil, wies Tilo Nöbel auf die Komplexität des Ganzen hin. „Das Ganze wird ein Stückwerk von Lebensfundstücken“, so der Regisseur – wird also keine festgelegten Rollen beinhalten und sich aus verschiedenen Textfragmenten zusammensetzen, wobei: „Viel Material ist noch nicht existent“, gestand der 54-Jährige. Zitate und Texte aus George Taboris Auschwitz-Stück „Die Kannibalen“ oder den „Fünf Phasen des Sterbens“ nach Elisabeth Kübler-Ross werden „auf dem Zwischendeck des Lebensschiffes“ ebenfalls Einzug in die Gestaltung des Kosmos surrealer Existenzen halten. „Ja, auch der Tod und die Vorstellung des Sterbens werden eine Rolle im Stück spielen“, wie Tilo Nöbel seine Vorstellung umreißt: Ob der Tod als leuchtender Engel oder Sensenmann einher kommt, der den letzten Lebensfaden durchtrennt oder ob der „Film des Lebens“ noch einmal abläuft, das könne wohl keiner wissen. Doch mache Theater Dinge sichtbar, die eigentlich unsichtbar sind. Und schließlich bedeute die Frage nach dem Tod im Grunde die nach dem Leben. Mit Improvisationsspielen in Bewegung und Sprache führte Tilo Nöbel anschließend die Mitwirkenden an die Auseinandersetzung mit der Handlung heran.

Service: Weitere Informationen: Büro des Greizer Theaterherbst e. V., Tel.: 03661/ 67 10 50
Antje-Gesine Marsch @14.01.2015

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