Romantische Mystik: Johannes Paul Gräßer und Szilvia Csaranko präsentieren neue CD mit "Rumeynishen Fantasien"Johannes Paul Gräßer und Szilvia Csaranko. Foto: Pierre Kamin

Johannes Paul Gräßer und Szilvia Csaranko präsentieren im Weißen Saal des Unteren Schlosses Greiz Rumeynishe Fantasien«

Romantische Mystik: Johannes Paul Gräßer und Szilvia Csaranko präsentieren neue CD mit "Rumeynishen Fantasien"
Johannes Paul Gräßer und Szilvia Csaranko.
Foto: Pierre Kamin
GREIZ. Am kommenden Freitag werden die Freunde der musikalisch-romantischen Mystik auf ihre Kosten kommen: Der gebürtige Greizer Johannes Gräßer (Violine) und Szilvia Csaranko (Klavier) präsentieren im Weißen Saal des Unteren Schlosses „Rumeynische Fantasien“ und stellen dabei inspiriert von den traditionellen Klängen der Klezmerwelt eine Verbindung zu den Klangwelten der Klassik her. Die Solostücke für Violine verzaubern den Zuhörer durch zerbrechliche Schönheit und erlangen durch das fehlende Wissen sowohl über ihre Herkunft als auch über den Interpreten ein gewisses Maß an romantischer Mystik. Dem gegenübergestellt werden rumänische Tänze ergänzt durch traditionelle jiddische Hochzeitsmelodien – die ihren Ursprung in den Klezmerkapellen in Osteuropa haben und fester Bestandteil eines jeden Hochzeitsritus waren. Ihre Popularität erlangten sie jedoch in den Interpretationen der eher kleinen Ensembles der jüdischen Auswanderer in den Jazzclubs der Lower Eeastside in den 1920er und 1930er Jahren. Bis heute haben sie nichts an ihrer Ausstrahlungskraft verloren. Den Ursprung der Klezmermusik in der Synagogalmusik suchend, erklingen auch Melodien aus diesem Kontext. Diese schließen den Bogen zwischen traditioneller und klassischer Musik hin zu einem neuen Klangerlebnis.
Übrigens: In die Geheimnisse des Violinspiels wurde Johannes Paul Gräßer an der Greizer Musikschule „Bernhard Stavenhagen“ von Doris Floß eingeführt. Nach langjähriger klassischer Ausbildung setzt er
seit 1999 einen deutlichen Fokus auf Klezmer, Folk und experimentelle Musik. In diesem Bereich ist er Mitglied und Initiator verschiedener Ensembles. Mit dem modern klezmer quartet interpretiert er Schostakowitschs op.79 Lieder aus jüdischer Volkspoesie und mit der Gruppe sher on a shier widmet er sich dem Klang der alten Klezmerkapellen Osteuropas. 2006 war er Mitbegründer der internationalen Band Daniel Kahn & The painted bird mit der er die ersten zwei Alben aufnahm. Er lebt in Erfurt.
Szilvia Csaranko (Piano, Akkordeon) ist gebürtige Ungarin, stammt aus einer Musikerfamilie und begann im Alter von 6 Jahren ihre Ausbildung zur klassischen Pianistin. Sie studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis mit Hauptfach Musik in Hildesheim. Auf der Suche nach ihren eigenen musikalischen Wurzeln kam sie schließlich zur osteuropäischen Folklore und Klezmer und entdeckte damit auch ihre Liebe zum Akkordeon. Seitdem widmet sie sich intensiv der Verbindung von Jazz und freier Improvisation mit der Volksmusik verschiedener Kulturen. Szilvia Csaranko ist freiberufliche Musikerin, Arrangeurin und Kulturpädagogin. Sie lebt in Hannover.

Karten für diese Veranstaltung gibt es zu 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, in der Greizer Buchhandlung Bücherwurm und an der Abendkasse ab 19 Uhr.
Service: Rumeynishe Fantasien, Freitag, 27. September 2013, 20 Uhr, Weißer Saal des Unteren Schlosses Greiz

Weitere Infos:
Musikbüro Gräßer
Krämerbrücke 31/32
99084 Erfurt
www.jpg-online.de
Antje-Gesine Marsch @23.09.2013