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In Greiz wird bei Durchblutungsstörungen Gefäßsport angeboten

In Greiz wird bei Durchblutungsstörungen Gefäßsport angeboten

Geschick gehört dazu, die Stange zu balancieren.

Kreiskrankenhaus Greiz GmbH und Friends e.V. bringen Gefäßsportgruppe als weiteres ergänzendes Behandlungsspektrum auf den Weg
GREIZ. Vor etwa zwei Monaten ist durch Ärzte und Mitarbeiter des Gefäßzentrums der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH und den Greizer Sportverein für Gesundheits-, Präventions-und Rehabilitationssport „Friends e.V.“ in der Carolinenstraße 42 eine Gefäßsportgruppe ins Leben gerufen worden. „Damit konnte sich in Greiz ein weiteres ergänzendes Behandlungsspektrum unter Anleitung zertifizierter Trainer etablieren“, wie Chefarzt Dr. med. Jürgen Heyne dazu erläutert.
Der Mediziner freut sich vor allem darüber, dass sich die Resonanz der angesprochenen Patienten auf die angebotene Therapieoption so positiv zeigt. Hintergrund dieser Gruppeninitiative ist die nachgewiesen hervorragende Auswirkung eines intensivierten Gehtrainings auf die Prognose der Herz-und Gefäßerkrankungen. „Besonders Gefäßpatienten mit limitierter Gehstrecke und zusätzlichen Risikofaktoren, wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder Diabetes können damit langfristig sogar ähnlich gute Ergebnisse wie ansonsten durch Operationen bzw. Interventionen, wie Ballon-oder Stentbehandlungen erreichen“, betont Dr. med. Heyne. Selbst Patienten, die sich bereits einer operativen Therapie unterziehen mussten, würden laut einer längerfristigen Studienlage bessere Ergebnisse erzielen. Mittlerweile hätten auch die gesetzlichen Krankenkassen die Vorteile einer frühzeitigen Behandlung erkannt und würden die Kostenübernahme solcher Initiativen unterstützen.
„Der Gruppensport wird von uns direkt auf das Krankheitsbild ausgerichtet“, informiert dazu Silvia Kolibal, Vorstandsvorsitzende des Friends e.V. Nun müsse man gemeinsam das richtige Maß finden, um jedem Patienten das Optimale bieten zu können.
Durch ein spezielles, regelmäßiges Gehtraining könne erreicht werden, dass sich die kleinen Gefäße, die um das verengte Gefäß herum liegen, erweitern und somit mehr sauerstoffreiches Blut in die Beinmuskulatur transportieren können. „Es bilden sich die sogenannten Umgehungskreisläufe“, erklärt Schwester Steffi Klaus, die als „Verbindungsfrau“ zwischen Gefäßzentrum und Sportverein fungiert. Einmal wöchentlich treffen sich mittlerweile etwa zehn Männer und Frauen in einem Altersspektrum von Anfang 50 bis Anfang 80 zu einer Trainingseinheit von 60 Minuten. „Optional werden wir mehrere Gefäßsportgruppen betreuen, so dass noch individueller auf den Einzelnen und seine Leistungen eingegangen werden kann“, wie Silvia Kolibal avisiert. Geleitet werden die Übungsstunden von Rüdiger Jahn, einem Sportwissenschaftler, der erfolgreich eine spezielle Zusatzausbildung für Gefäßsport absolviert hat. Nach einer zehnminütigen Aufwärmphase mit Lockerungs-und Dehnungsübungen wird ein zwanzigminütiges Gehtraining durchgeführt, dem sich 20 Minuten Gymnastik mit verschiedenen Geräten und eine zehnminütige Entspannungsphase anschließen. „Das Gehtraining wirkt sich positiv auch auf andere körperliche Probleme, wie bspw. Herzinfarktrisikos aus“, umschreibt Schwester Steffi die Bedeutung des Gefäßsports. Betonen möchte Chefarzt Heyne, dass die Patienten von ihm und den Gefäßassistentinnen weiterhin betreut und die Erfolge engmaschig überprüft werden.
Dr. med. Heyne weist bereits jetzt auf den Tag der offenen Tür im Gefäßzentrum der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH, der am Samstag, den 11. Oktober stattfindet. Hierzu sind alle Interessierten schon heute herzlich eingeladen“, so der Chefarzt der Klinik für Allgemeine, Gefäß- und Viszerale Chirurgie.

Service:
Ansprechpartner für den Gefäßsport:
Kreiskrankenhaus Greiz GmbH
Gefäßzentrum Greiz
Steffi Klaus, Tel. : 03661 463418

Rüdiger Jahn
Friends e.V.
Carolinenstraße 42
07973 Greiz
Tel.: 03661 442709

Antje-Gesine Marsch @28.08.2014

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