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Gewerke rund um die Kirche vorgestellt

Gewerke rund um die Kirche vorgestellt

Reinhard Limmer (l.) erklärt den Gästen, wie man Bleiglasfenster restauriert.

Stadtkirche St. Marien präsentiert sich zum Denkmaltag auf besondere Art
GREIZ. Die Stadtkirche St. Marien beteiligt sich seit vielen Jahren am Tag des offenen Denkmals und passt sich thematisch an die jeweiligen Losungen an. In diesem Jahr stand der Denkmaltag unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“. „Deshalb haben wir Gewerke und Zünfte rund um die Kirche in den Fokus gerückt“, wie Manuela Rau im Gespräch sagte. Die Kirchenmitarbeiterin freute sich, dass diese Idee von den Gästen so gut angenommen wurde und auf regen Zuspruch stieß. Gleich rechts vom Eingang hatte Brigitte Bojakowski von der Vogtlandblumen GmbH ihren Stand aufgebaut und offerierte Blühendes. „Die Leute haben geschaut und gekauft; andere haben sich einen Impuls geholt, um in unser Geschäft zu kommen“, so die Floristmeisterin. Im Altarraum stellte sich Orgelbauer Ulrich Blumenstein vor.Er hatte die Holzpfeife einer Orgel mitgebracht und stellte dieser die Klänge einer Blockflöte entgegen. In einem kleinen Raum links vom Altar konnte man viel Interessantes über das Restaurieren von Bleiglasfenstern erfahren. Reinhard Limmer, der sich seit 1979 mit diesem Genre beschäftigt und seit acht Jahren das entsprechende Gewerbe inne hat, zeigte den Besuchern, wie man mit viel Fachwissen, einer großen Portion Geduld und handwerklich-künstlerischen Fähigkeiten beschädigte Kirchenfenster restauriert und somit für die Nachwelt erhält. „Sehr interessant, diese Thematik praktisch vermittelt zu bekommen“, befand André Gottschalk, der von Reinhard Limmer unter anderem die verschiedenen Qualitäten unterschiedlich gefärbter Glasstücke erklärt bekam. Reinhard Limmer, der sich selbst als Glasveredler bezeichnet, qualifiziert sich derzeit zum Glasrestaurator, um die Profession auch offiziell zu erlangen, museale und sakrale Einrichtungen oder private Besitzer mit seiner Kunst zu bedienen. So war Reinhard Limmer auch an der Wiederherstellung eines Bleiglasfensters in der Villa Albert jun. in der Greizer Rudolf-Breitscheid-Straße 10 maßgeblich beteiligt. Der Besitzer dieses Gebäudes, Hans Czerwinski, erhielt vor wenigen Tagen den Denkmalschutzpreis des Landkreises Greiz 2015 verliehen. Auf der ersten Empore, gleich neben dem Prunksarg Heinrich VI. gab es die Möglichkeit, Schnitzereien der Greizer Bildhauerin Elly-Viola Nahmmacher zu betrachten. „Sie stammen zum großen Teil aus dem Aubachtaler Pfarrhaus“, wie Manuela Rau erklärte. Durch die Aufgabe des Gemeindehauses gehören sie nunmehr zum wertvollen Inventar der Stadtkirche St. Marien. Vor dem Kronentor auf dem Kirchplatz hatte Steinmetz Alexander Brock sein Handwerkszeug aufgebaut. „Viele Leute interessierten sich für meine Arbeit; probierten sich sogar selbst aus“, freute sich der Handwerker.

Antje-Gesine Marsch @13.09.2015

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