Glaube, Liebe, HopsasaSzene aus der Premiere der Ganzjahreswerkstatt "Glaube, Liebe, Hopsasa" des Theaterherbst Greiz e.V.

Ganzjahreswerkstatt des Greizer Theaterherbstes feierte seine Premiere
GREIZ. Mit dem Stück „Glaube, Liebe, Hopsasa“ erlebte die Ganzjahreswerkstatt 2015 des Greizer Theaterherbstes am Samstagabend seine Premiere. Bereits Mitte Januar begann die Probenarbeit – mit dem Ergebnis, dass sich neunzehn Akteure unterschiedlichen Alters künstlerisch mit dem Thema Tod befassten. „Die Thematik der diesjährigen Produktion ist so vielschichtig wie diffizil“, hatte Tilo Nöbel bereits zu Beginn auf die Komplexität hingewiesen. Das Ganze wurde „ein Stückwerk von Lebensfundstücken“, beinhaltete keine festgelegten Rollen und setzte sich aus verschiedenen Textfragmenten zusammen. Der Tod und die Vorstellung des Sterbens spielten im Stück die zentrale Rolle, wobei beispielsweise die „Fünf Phasen des Sterbens“ nach Elisabeth Kübler-Ross Einzug in die Thematik fanden. Auch das „Interview mit dem Tod“, das Tilo Nöbel schrieb, befasste sich mit diesem Inhalt. Das Bühnenbild, lediglich aus weißen und schwarzen Styroporklötzern bestehend, diente dabei als Illusionsraum. Ob der Tod nun als leuchtender Engel oder Sensenmann einher kommt, der den letzten Lebensfaden durchtrennt – oder der „Film des Lebens“ noch einmal abläuft, das weiß wohl keiner. „Die ganze Welt ist ein Hospiz – alles wartet auf den Tod“, sagte die Putzkraft, als sie Sternen- aber auch Zeitstaub wegwischte. Doch kann Theater Dinge sichtbar, die eigentlich unsichtbar sind. Und schließlich bedeutet die Frage nach dem Tod im Grunde die nach dem Leben. „Wir sterben im Leben viele Tode; der letzte ist nicht der bitterste“, wie es die „Staubfee“ am Ende des Stücks formulierte. Der Zwickauer Tilo Nöbel, Assistentin Annegret Thalwitzer und die Akteure bekamen herzlichen, lang anhaltenden Schlussapplaus, den sie sich redlich verdient hatten.

Antje-Gesine Marsch @13.07.2015