Graffiti-Contest an Greizer SchlossbrückeAn der Greizer Schlossbrücke halten viele Spaziergänger an, um einen Blick auf den Graffiti-Contest zu werfen.

Street Art Parcours in neuer Mehrzweckhalle wird die Graffitis nachhaltig präsentieren
GREIZ. Der Geruch von Lack und Verdünner lag gleichmäßig über der Freifläche an der Schlossbrücke/Ecke Gerichtsstraße, als am Sonntagmittag der Startschuss zum 1. Graffiti-Contest eingeladen wurde. „Es sind echt gute Ergebnisse zu verzeichnen, alle waren begeistert bei der Sache“, resümierten am Sonntagabend Heiko und Christian Rank, die den Graffiti-Contest an der Schlossbrücke nicht nur mit wachem Auge, sondern auch als Juroren beobachteten. Wer wollte, konnte den beiden Graffiti-Künstlern beim Sprayen über die Schulter schauen.
Vor kurzem waren von einer Jury aus 81 Einsendungen eines Sketches zum Thema „Crazy“ 15 Teilnehmer ausgesucht worden, die seit den Mittagsstunden damit beschäftigt waren, ihren Sketch innerhalb von fünf Stunden auf vier Mal zwei Meter großen Tafeln zu sprühen. Zum vorgegebenen Wort „Love“ galt es, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Alin Soch aus Obergrochlitz arbeitete sehr genau nach einer eigens gefertigten Skizze, genau wie die Fünftklässlerinnen des Ulf-Merbold-Gymnasiums, Luise Coburger und Josefine Halbritter. Sehr profimäßig gingen die Jugendlichen aus Plauen zu Werke, denen man anmerkte, dass sie schon lange mit der Sprühdose unterwegs sind; deren Arbeiten auch außerhalb der Wertung liefen. Wie die Leiterin der Bibliothek, Corina Gutmann, informierte, werden die 15 Tafeln zuzüglich der, die in der Justizvollzugsanstalt Hohenleuben gefertigt wurde, vom Bauhof der Stadt Greiz auf den Kirchplatz transportiert, wo sie bis zum Ende der Interkulturellen Woche betrachtet werden können. Etwas vorgezogen wurden bereits am Sonntag von den Rank-Brüdern die Sieger des Contests ermittelt: Den ersten Platz belegte Martin Enderlein, Zweiter wurde André Böhmer und Dritter Felix Drechsler. Nicht nur den Gewinnern des Contests winkten Preise, wie Pullis, Taschen, Marker oder Blackbooks der Graffitimarke Montana – keiner der Teilnehmer ging ohne ein Präsent nach Hause. Das Wichtigste des Contests ist die Nachhaltigkeit, wie Corina Gutmann betonte. Wenn in wenigen Monaten die neue Mehrzweckhalle in Greiz-Aubachtal ihre Pforten öffnet, werden die Graffiti-Platten dauernd in der Skaterhalle ausgestellt. „Ich kann mir gut einen Street Art Parcours vorstellen“, sagte die Bibo-Chefin.

Antje-Gesine Marsch @14.07.2014