Fanfarenzug Greiz organisierte zum zweiten Mal einen Wochenend-WorkshopEin dreitägiger Workshop vereinte am Wochenende fünf Fanfarenzüge Deutschlands. Foto: tr

Fanfarenzug Greiz organisierte zum zweiten Mal einen Wochenend-Workshop

GREIZ. Was bei Auftritten von Fanfarenzügen für uns Laien so leicht und spielerisch aussieht, ist letztlich das Ergebnis harter Probenarbeit. Diesen Eindruck haben Zuschauer des 2. Workshops mitgenommen, der von Freitag bis Sonntag erneut durch den Fanfarenzug Greiz in der Zweifeldersporthalle Greiz-Aubachtal (zugleich Übernachtungsort der Gäste) organisiert wurde.

David Steudel, der sowohl im Fanfarenzug Greiz als auch Gera spielt, war einer der hiesigen Teilnehmer. Er erläuterte auf Nachfrage, dass „der Fokus dieses Workshops auf der Verbesserung der Bewegungsabläufe und der Synchronität“ lag. Waren 2017 nur Trommler dabei, wollten diesmal auf eigenen Wunsch auch die Fanfarenbläser teilnehmen.

Neben der musikalischen Verbesserung stand das Techniktraining, also das „Gefühl am Instrument“, im Vordergrund.
60 Teilnehmer nahmen insgesamt an dem 3-tägigen Workshop teil. „Es stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl im eigenen Zug und man lernt auch Musiker aus anderen Fanfarenzügen besser kennen“, umschrieb David Steudel einen positiven Nebeneffekt solcher Lehrgänge.

Bei Synchronität steckt der Teufel im Detail

Zur gleichen Zeit trainierte sein Vater Mike Steudel mit den Fanfarenbläsern die Aufnahme, Haltung und natürlich das Spielen der Fanfare. Am Vortag wurden die Fanfarenbläser der Fanfarenzüge Erfurt, Gera, Potsdam, Senftenberg und Zeulenroda (sowie natürlich Greiz) von Torsten Willholz (Potsdam) trainiert.
Bei den Hochtrommlerinnen übernahm dies Yvonne Auerbach (Potsdam), während Falk Hermann aus Beelitz die Flachtrommler trainierte. Bezüglich synchroner Bewegungen und einem einheitlichen Stand- und Laufbild steckt der Teufel tatsächlich im Detail.
Immer wieder korrigierten die Trainer zum Beispiel die Haltung der Fanfaren. Mit geschultem Blick erkannten sie, wann die Kraft nachließ und die Fanfare einzelner Spieler sich leicht nach unten zu senken begann.
Oder wenn im Stand die Fanfare nicht mittig gefasst war und somit nicht völlig waagerecht am Bein lag.
Kleine Details, die bei der Fanfaronade aber wertvolle Punkte kosten können.

Eberhard Andreä aufmerksamer Besucher, Stabführerlehrgang durch Michael Lippert

Urgestein Eberhard Andreä (Ehrenmitglied und 1964 Gründer des Fanfarenzuges Greiz) ließ es sich am Sonntag nicht nehmen, die Proben aufmerksam zu verfolgen. Auch dank ihm weist die Chronik des Fanfarenzuges Greiz zahlreiche Höhepunkte aus, bei denen Greiz national wie international positiv nach außen vertreten wurde.
Unsere Stadt war bereits wiederholt Austragungsort für Spielleutetreffen. Hier ist also die Vereinsförderung sehr gut angelegt, denn auch das ist Tourismus.
Wer weiß schon, ob nicht Teilnehmer solcher Treffen Greiz auch bei privaten Besuchen näher kennen lernen
Neben den Musikern an den Instrumenten fallen bei den Spielleuten auch immer die zuerst marschierenden Stabführerinnen oder Stabführer auf. In Greiz ist das langjährig Michael Lippert, der im Rahmen dieses Workshops auch einen Stabführerlehrgang leitete.

Fanfarenzüge sind eine Familie, zahlreiche Unterstützer im Background

Fanfarenzüge gelten allgemein als „eine Familie“. Tatsächlich waren auch in Greiz Familienangehörige der Greizer Spielleute im Background mit vollem Einsatz dabei, um die Versorgung aller Teilnehmer sicherzustellen. Insgesamt waren alle Teilnehmer mit sichtlicher Spielfreude und Konzentration bei der Sache. Eine gute Grundlage für eine weitere Wiederholung solcher Workshops in unserer schönen Stadt?

Vogtlandspiegel (tr)@25.2.2018

Von Leserpost