Greizer werden für einen Abend zum Broadway-StarIm zweiten Teil des Programms zeigten die Greizer Kinder und Jugendlichen, was sie an den drei Workshoptagen alles gelernt haben. Elke May ist mittendrin.

Drei Tage lang nahmen 70 Greizer Kinder und Jugendliche an einem Workshop mit den Young Americans teil und wuchsen am Sonntag über sich selbst hinaus
GREIZ. Einen Sack Flöhe zu hüten, wäre am Sonntagabend mit Sicherheit einfacher gewesen – zu aufgeregt waren die Kinder und Jugendlichen kurz vor ihrem großen Auftritt auf der Bühne der Vogtlandhalle Greiz. Dabei wussten die meisten von ihnen vor drei Tagen noch nicht einmal, dass sie singen und tanzen können, wie es der Projektleiter für die Europatour der Young Americans, Michael Heib, formulierte. Die Young Americans sind junge Leute aus acht verschiedenen Ländern, die mit Schülern eine komplette Bühnenshow einstudieren und diese am letzten Workshoptag zur Aufführung bringen. Die Kinder und Jugendlichen bekamen Unterricht in Tanz und Gesang und erhielten von den Studenten, die ein Vierteljahr durch Europa touren, ganz neue künstlerische Impulse. Im Vordergrund stehe dabei, Vertrauen in die eigenen kreativen Kräfte zu entwickeln, über den eigenen Schatten zu springen und somit ein größeres Selbstwertgefühl zu entwickeln.
Im ersten Teil des Programms entfachten die Young Americans in einer mitreißenden Show ein Feuerwerk an Lebensfreude und hohem künstlerischen Können. Für eine Stunde avancierte die Vogtlandhalle Greiz zum Broadway – die begeisterten Gäste wurden in die Welt der Musical-und Filmwelt entführt; erlebten tänzerische und gesangliche Acts auf höchsten Niveau. Dabei glänzten die Young Americans nicht nur mit atemberaubenden Rhythmen, wie „Dancing in the street“ der Rolling Stones oder „YMCA“ der „Village people“, sondern überzeugten mit schönen Stimmen bei „You raise me up“ von „Westlife“ oder „Hallelujah“ von Leonard Cohen. Ein Ausflug nach Afrika in die Welt des Musicals „König der Löwen“ sorgte ebenso für Begeisterungsstürme. Gänsehautgefühl kam auf, als die Young Americans stimmschön und a capella das deutsche Volkslied „Kein schöner Land“ intonierten.
Wer meinte, dass nach diesem ersten rasanten Teil eine Steigerung nicht möglich gewesen sei, wurde nach der Pause eines Besseren belehrt. Nun mischten sich die Greizer Kinder und Jugendlichen unter die Profis und griffen zum Mikrofon oder tanzten in dem großen Gefüge mit. Immer wieder brandete Zwischenapplaus für die Leistungen auf – manch einer der Eltern oder Großeltern im Publikum hatte Tränen in den Augen. Der Anspruch „Wir wollen jungen Menschen helfen, sich selbst zu entdecken“, war damit gänzlich erfüllt worden.
Organisiert wurde der Workshop vom Rückersdorfer Verein „we4kids e.V.“ und dem Jugend- und Sozialamt Greiz . Der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Bernd Lehmann bedankte sich nicht nur bei den engagierten jungen Leuten, sondern auch bei Jugendamt-Mitarbeiterin Elke May für die tolle Unterstützung. Dass auch die beiden Haupt-Organisatoren noch nicht zum „alten Eisen“ gehören, bewiesen sie mit ihrem grandiosen Auftritt im Finale der Veranstaltung.
Antje-Gesine Marsch @12.10.2015