Schürzenball der Greizer Faschingsgesellschaft"Liebe, Lust und Zärtlichkeit" titelt die 40. Saison der Greizer Faschingsgesellschaft GFG. Beim ausverkauften Schürzenball in der Kurt-Rödel-Halle bebte der Saal beim Programm der Narren.

Ausverkaufte Halle und tolle Stimmung beim Schürzenball der Greizer Faschingsgesellschaft in der Kurt-Rödel-Halle

GREIZ. Wenn die Greizer Faschingsgesellschaft zum traditionellen Schürzenball einlädt, ist das stets der Garant für ein volles Haus. So auch am Samstag, als in der Kurt-Rödel-Halle hunderte Gäste ausgelassen feierten – ganz im Sinne des Mottos der 40. Saison: Liebe, Lust und Zärtlichkeit beginnt bei uns mit Kussfreiheit.

Mit einem zweistündigen, mitreißenden Programm begeisterte die GFG die Gäste. „Die fünfte Jahreszeit hat begonnen“, stimmte Vizepräsident Peter Heckel auf den närrischen Abend ein. Zu Beginn dankte er den Hauptsponsoren der Veranstaltung, Brauerei-Chef Thomas Schäfer und Yvonne Schlegel von der Ergo Balance – Praxis für Ergotherapie, für die Unterstützung.

Begrüßt wurden zudem Abordnungen des Obergrochlitzer Karnevalsvereins OKV, des Weidaer WCV und des Vereins Vogtländischer Carnevalisten VVC.

Dass an diesem Abend „schön beschürzte Frauen“ die Macht übernahmen, hatte Peter Heckel schnell festgestellt. Doch nicht nur Schürzen konnte man entdecken: viele Närrinenn und Narren kamen bereits in fantasievollen, lustigen und kreativ gestalteten Kostümen.

Von Beginn an gestaltete sich die Stimmung im Saal fröhlich-ausgelassen – dem Einmarsch der GFG und dem Abschuss der Konfettikanone „Lucy“ folgte der Gardemarsch, der bereits mit kräftigem Beifall belohnt wurde.

Das erste Mal an diesem Abend bebte der Saal, als die Jungs der Weidaer Gruppe „Jump your Style“ mit atemberaubender Körperbeherrschung, perfekter Inszenierung und Choreografie die Bühne eroberten.
Eine Premiere erlebten die Kleinsten der GFG, die Bambinis, die mit „Listen to your heart“ für Begeisterung sorgten. Trainerin Anna-Luisa Ullrich bekam – genau wie die kleinen Tänzer – von Prinzessin Ramona II. den GFG-Orden überreicht.

„Love is in the air“ hieß es im Anschluss, als die legendäre Flirtshow „Herzblatt“ ihre Wiederauflage erlebte: Eine Wand, drei Kandidaten, schlagfertige Antworten auf lustige Fragen. Dahinter Dr. Sonja Spitz auf der Suche nach „ihrem Herzblatt“. Willi, der Bier liebende, LKW-putzende Fernfahrer hatte die besten Chancen. Ob die Liebesnacht im Rasthof am Hermsdorfer Kreuz hielt, was Willi vollmundig versprach, blieb an diesem Abend offen.

Zu heißen Rhythmen tanzten danach die Teenies, ehe die kleinen Tanzmariechen Edda, Larissa und Hanna, die „schon ganz schön lange“ übten, mit ihren fast akrobatischen Einlagen für Stimmung und Staunen sorgten.
Vanessa zeigte als „reiferes“ Tanzmariechen eine beeindruckende Leistung; für Spaß sorgte der Auftritt des Männerballetts. Warum die „älteren Herren“ etwas länger zum Umziehen brauchten, klärte sich rasch auf.

„Erotisches zur Nacht“ bot anschließend der mit Spannung erwartete Auftritt von Liesbeth (Yvonne Schwabe). „Damals war’s“, eine Erkenntnis, die die spitzzüngige ältere Dame auf den Hausboden führte, wo es eine Menge Erinnerungsstücke gab. Dass Dessous einst aus Baumwolle waren und Grünen-Politikerin Claudia Roth sogar im Paradies eine Bürgerinitiative gründen würde, waren einige der Gedankenspiele der Betagten. Es folgten Seitenhiebe auf die große und kleine Politik. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sei ein Re-Import aus Brüssel. Super-Stimmung entbrandete, als die „Nationalhymne der DDR“ eingespielt wurde und der ganze Saal mit Textsicherheit und Lautstärke einstimmte. Dass die AfD nicht ungeschoren davon kam, war ebenso klar. US-Präsident Trump – ein Klassiker, wenn es um das Karikieren seiner Person geht – sei der lebende Beweis, dass BSE doch auf Menschen übertragbar sei, meinte Liesbeth unter dem Beifall der närrischen Gäste. Welche Fake News um den Greizer Bürgermeister Grüner verbreitet werden, und warum die Vogtlandhalle Greiz im Grunde gar keine Gastronomie braucht, verriet sie ebenfalls. All diese Gedankensplitter wurden durch mitreißende Gesangs-und Tanzeinlagen zum jeweiligen Thema gespickt.

Hut ab – vor der Greizer Faschingsgesellschaft, die mit Witz, Ideen, tänzerischer Vielfalt und vor allem einer großen Portion Humor diesen Abend gestaltete. Der Faschingsball findet am kommenden Samstag, den 25. Februar an gleicher Stelle statt. Da spielen die Prinzenberger, nachdem zum Schürzenball die Band Swagger für Rhythmus und Stimmung sorgte.

Antje-Gesine Marsch @21.02.2017