Martina Högger ruft auf zur Gründung einer Bürgerinitiative »Weil wir Greiz lieben«Martina Högger ruft auf zur Gründung einer Bürgerinitiative »Weil wir Greiz lieben«- - im Seminarraum der Altstadtgalerie

Martina Högger ruft auf zur Gründung einer Bürgerinitiative »Weil wir Greiz lieben«

GREIZ. Etwa sechzig Händler und Bürger der Stadt folgten am Donnerstagabend der Einladung von Martina Högger in den Seminarraum der Altstadtgalerie. Weil wir Greiz lieben unter diesem Motto rief die Wahl-Greizerin auf, sich für eine belebte Stadt einzusetzen. Als sie zwei Tage nach Öffnung der August-Bebel-Straße und dem damit einhergehenden neuen Verkehrskonzept (November 2012, d.V.) durch die Stadt fuhr, sei sie in eine Schockstarre getreten, wie sie sagte. Neben der Verkehrsführung war es vor allem die Parkplatzsituation, die die gebürtige Österreicherin völlig irritierte.
Was nun folgte waren unendliche Diskussionen und Schuldzuweisungen. Die Gesprächskultur sei dabei völlig auf der Strecke geblieben und gipfelte in der emotionalen Keule, die das Rathaus und die Befürworter des Konzeptes gegenüber den Kritikern schwangen: Wenn du jetzt nicht still bist, schadest du der Stadt schweig!

Es sei bereits Fünf nach 12, wie Martina Högger einschätzte. Doch wofür sei man als Bürger oder Händler der Stadt bereit? Sich zu einer Initiative zusammenzuschließen und sich einzumischen, um dem Begriff der Kommune wieder alle Ehre zu machen, riet sie den Anwesenden. Torsten Fökel schlug vor, eine Bürgerinitiative zu gründen, was auch Frank Knüpp als das beste Mittel betrachtete. Peter Kniebel, der bereits im Jahr 2010 den Innenstadtverein gründete, gab ihm dabei Recht.

Auf der Basis Gemeinsam und miteinander stellten Frau Högger und die Anwesenden gemeinsam eine Liste zusammen, die klar die Ziele dieser Idee definierte: Greiz beleben, die Jugend zurückholen, Abwanderung stoppen-Zuwanderung fördern, Entwicklung der Wirtschaft, Erhöhung der Attraktivität der Angebote im touristischen und wirtschaftlichen Bereich, Touristen nach Greiz holen, Parkplätze für privat und Reisebusse, die Jugend ins Boot holen und Schulen einbinden waren nur einige der formulierten Ziele.

Nicht mit dem Druck aufzuhören, gab Martina Högger den anwesenden Händlern und Bürgern mit Blick auf das Rathaus als Tipp. Doch dazu gehöre das Vertrauen untereinander, das bedingungslos entstehen müsse. Christoph Herrmann, der das Konzept Beruhigung eines Altenheims nannte, mahnte energischer zu sein und hatte die Idee der plakativen Aufmachung. Die Köpfe im Rathaus weich kriegen, schlug Bärbel Kowsky als Lösung vor. Martina Högger zeigte sich überzeugt, dass eine Gruppe von sieben, acht Mann entstehen müsse, die bereit ist Zeit und Kraft zu geben, um diesen Versuch zu starten. Als Zugpferd dieser Aktion schlug Sylvia Lemma-Herrmann Martina Högger vor; was auch Jan Popp favorisierte: Ich würde es sehr begrüßen, wenn jemand vorn dran stünde, der nicht aus Greiz stammt. Politik außen vorzulassen, riet Ricarda Gebauer. Die Idee, den Stadtmarketingverein mit ins Boot zu holen, sah Martina Högger eher kritisch: Es sollte eine Aktion sein, die die Bürger und Händler gemeinsam machen. Sie verwies dabei auf ein perfektes Festivalkonzept, das vom Ehepaar Lemma/Herrmann erarbeitet wurde und aufgrund der Ignoranz der Greizer nun an Reichenbach verloren sei. Und das mit Erfolg der Reichenbacher Bürgermeister habe einen Extra-Fonds dafür eingerichtet.

Natürlich wurde auch die Frage nach der Finanzierung der Bürgerinitiative in den Raum gestellt. Martina Högger riet, dies in einer zeitnah anberaumten Zusammenkunft auf die Agenda zu nehmen: In einer Woche muss das Ding durch sein. Aufzuklären mahnte auch Holger Steiniger, worauf sich spontan Thomas Steinbach zu Wort meldete und zwei Schaufenster seines Hauses in der Schlossbergstraße als Infopunkt anbot. Das Herz wolle man als Logo verwenden, unterstrich Martina Högger, die das eingeworfene Thema Bürgerstiftung für diese Art der Aktion nicht für sinnvoll befand. Sicher schön, aber was wir wirklich brauchen, ist das rote, fröhliche Herz und die damit verbundene positive Ausstrahlung. Dafür wolle man zudem auf der Plattform Facebook eine Seite einrichten, um zu informieren. Nach der Veranstaltung hatten sich fünfzehn Teilnehmer, die dieses Bürgerbegehren unterstützen wollen, in die ausliegenden Listen eingetragen. Der Druck muss bleiben unterstrich Martina Högger abschließend.

R. Marsch @21.02.2013