Greizer JazzWerk bespielt Hainbergtunnel

„Der treue Husar“ erfährt in ungewöhnlicher Kulisse eine ganz neue Bedeutung

Greizer JazzWerk bespielt Hainbergtunnel
Mit schmissiger Musik wurden die Gäste der Tunnelreise am Ende des Tunnels begrüßt – hier Heidrun Linke und Michael Steinberg
GREIZ. „Eigentlich unvorstellbar, da entlang zu laufen, wo früher die Züge durchsausten.“ So und ähnlich hörte man am Sonntagabend viele Gäste diskutieren, die sich auf die 240-Meter lange „Tunnelreise“ des 16. JazzWerks begaben. Bis vor wenigen Jahren fuhren Dampf-und Diesel-Loks samt Wagen auf der Strecke Greiz-Neumark durch den Hainbergtunnel, der am Papiermühlenweg beginnt und nahe des Bahnhofs Aubachtal endet. Mittlerweile sind die Schienenstränge entfernt; lediglich grober Schotter ist im verwaisten Tunnel zu finden. „Nichts für Highheels“ hatte Dana-Adler-Blumenstein, Projektleiterin des Greizer Theaterherbstes im Vorfeld gewarnt. Wer sich also auf musikalische Tunnelreise machen wollte, dem war bequemes Schuhwerk anzuraten. Greizer Musiker und „Lichtgestalten“ des Greizer Theaterherbstes erweckten den verwaisten Tunnel noch einmal zum Leben und ließen das „Licht am Ende des Tunnels“ erahnen. Die Percussiongruppe empfing den Zug der Gäste mit seinen Rhythmen, die von Ulrich Blumenstein (Trompete), Ines Birk und Christoph Beer (Saxophon) begleitet wurde. Zu Variationen des Titels „Der treue Husar“ bewegte sich der Zug gen Tunnelende. Das bekannte Volkslied des 18. Jahrhunderts erlebte seine Blüte in den 1920er Jahren, als es in Köln zum Karnevalslied avancierte.
Antje-Gesine Marsch @11.05.2015