Greizer Jugendligateam vom RSV Rotation Greiz

Lucas Kahnt zum viertenmal der Erfolgreichste

Greizer Jugendligateam vom RSV Rotation Greiz
Siegerehrung Jugendliga Mitteldeutschland 2013
von rechts: Lucas Hanke, Andreas Suttner, Maximilian Böttger, Anton Struchalin, Karl Suttner, Lucas Kahnt, Dustin Nürnberger, Norman Heisig, Anton Golle, Josua Greschok, Eric Jedanowski und RSV-Präsident Thomas Fähndrich. Es fehlen Boalem Derradji und Johannes Krause.
GREIZ. Die Greizer Jugendmannschaft hat sich ihren Meistertitel in der Jugendliga Mitteldeutschland von der Wettkampfgemeinschaft KSV Pausa/ASV Plauen zurückgeholt. Seit 2010 nehmen die Nachwuchssportler des RSV Rotation Greiz wieder an den Mannschaftskämpfen der Jugendliga Mitteldeutschland teil. Der für die Liga verantwortliche sächsische Ringerverband hatte seine Regeln damals überarbeitet und bot somit positive Startmöglichkeiten. Seitdem sind die Greizer die erfolgreichste Mannschaft. Im ersten Jahr siegte Luftfahrt Berlin. Greiz belegte hinter Leipzig/Taucha und vor Lugau/Thalheim den dritten Platz. Ein Jahr später siegte Greiz vor Pausa/Plauen und unterlag nur einmal und zwar im letzten Saisonkampf, als der Staffelsieg schon feststand, beim Dritten Lugau/Thalheim. Im Vorjahr sah Greiz nach einem Sieg in Pausa die Gastgeber hatten einen nicht startberechtigten Sportler im Team – bis zum vorletzten Kampf schon wie der Sieger aus. Nach dem gesundheitlich bedingten Ausfall mehrerer Sportler machte dann aber eine Niederlage in Zella-Mehlis die Hoffnungen auf Gold zunichte. Im Abschlusskampf gegen Pausa/Plauen lief dann gar nichts mehr. Auf Grund von Erkrankungen und Verletzungen konnten drei Gewichtsklassen nicht besetzt werden. Die Konkurrenten aus Pausa/Plauen jubelten in Greiz. Die Rotationer wurden Zweiter vor Lugau/Thalheim und hatten in drei Jahren einen vollen Medaillensatz erobert. In den letzten Jahren hatte sich die Wettkampfgemeinschaft Pausa/Plauen als Hauptkonkurrent der Greizer herausgebildet. Die Kämpfe werden meist sehr emotional geführt. Trotz des zeitigen Beginns reisten zu beiden Kämpfen gegnerische Schlachtenbummler an. Auch in diesem Jahr standen diese beide Teams wieder an der Spitze der Tabelle. Greiz war gewarnt, hatten die Teams aus Pausa und Plauen bei den deutschen Einzelmeisterschaften doch hervorragend abgeschnitten. Am Ende wurde es wieder ein Herzschlagfinale. Greiz gewann zu Hause 22:15 und unterlag auswärts 16:20. Da Greiz alle anderen Kämpfe gewann, wurde der Meistertitel nach einjähriger Unterbrechung wieder nach Greiz geholt. Und zwar noch vor Abschluss der Serie. Auch wenn Pausa/Plauen beide ausstehenden Vergleiche siegreich gestaltet, wovon auszugehen ist, können sie Greiz nicht mehr einholen. Die Silbermedaille ist ihnen aber genau so sicher wie Lugau/Thalheim der dritte Platz.
Auf Wunsch der teilnehmenden Vereine wurden in diesem Jahr erstmals viele Wettkämpfe in Turnierform ausgetragen. Die zwölf Kämpfe konnten so an nur sechs Kampftagen ausgetragen werden. Das ist eine wesentliche Erleichterung für die Sportler, die während der Mannschaftskampfsaison natürlich auch noch Einzelturniere bestreiten. Fahrzeiten und -kosten werden so minimiert. Besonderer Dank gilt den Eltern, die oftmals den Transport zu den Wettkämpfen mit absicherten, aber auch mehrmals als Chauffeure im wöchentlichen Training gefordert sind.
Durch die Regelungen des Thüringer Ringerverbandes verstärkt Jugendliche in die Mannschaftskämpfe der Thüringenliga einzubauen, kam ein weiteres Problem der Koordination auf die Greizer Verantwortlichen zu. Mehrere Ringer der Jugendliga starteten ebenfalls in der Thüringenliga, was eine abgestimmte Saisonplanung verlangte. Aber auch das Problem wurde gemeistert. Den Vogel dabei schoss Dustin Nürnberger ab, der nach drei teilweise vorgezogenen Kämpfen in Gelenau zum Wiegen nach Aue eilen musste und so an vier Siegen an einem Tag beteiligt war.
Mehrmals versuchten Greizer Funktionäre in den letzten Jahren ihre Gegner davon zu überzeugen nicht mehr auf Kampfgemeinschaften zu setzen. Mit Pausa/Plauen, Lugau/Thalheim und Leipzig/Taucha haben sich die in der Jugendarbeit in Sachsen führenden Vereine zusammengetan. Damit ist nicht gerade Waffengleichheit gegen die Einzelvereine Greiz, Zella-Mehlis und Werdau gegeben. Greiz und Zella-Mehlis nutzten dabei, wie übrigens auch Gelenau/Chemnitz, die in den Regeln vorgesehene Möglichkeit drei Gaststarter einzusetzen. Der RSV machte davon bereits im letzten Jahr mit dem Altenburger Boualem Derragji Gebrauch. In dieser Wettkampfsaison kamen noch die Brüder Karl und Andreas Suttner hinzu, die wie ihre zahlreichen Schwestern Mitglieder des KSC Motor Jena sind. Die Familie stammt allerdings aus München, wohnte aber im letzten Halbjahr in der Nähe von Greiz. Die Jungs besuchten Schulen in Greiz und trainierten auch in der Jahnturnhalle. Was lag also näher, als diese Sportler in die Mannschaft aufzunehmen, wobei sie gewichtsklassenmäßig hervorragend ins Team passten. Die Strapazen, die sie bei einigen Anreisen aus München in Kauf nahmen, seien hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Insgesamt wurden in den zwölf Kämpfen in den jeweils zehn Gewichtsklassen 13 Sportler eingesetzt. Lucas Hanke, Maximilian Böttger, Andreas und Karl Suttner, Lucas Kahnt, Norman Heisig und Dustin Nürnberger waren immer dabei, Josua Greschok wurde einmal durch Eric Jedanowski ersetzt. Boualem Derradji und Anton Struchalin teilten sich die Kämpfe im 38 kg-Limit genau so brüderlich wie Anton Golle und Johannes Krause in der Gewichtsklasse 62 kg. Ungeschlagen in allen Kämpfen blieb Lucas Kahnt (46 kg/45:1 Punkte) und das ohne Gewicht zu machen. Er brachte das Kunststück fertig, vier Jahre in Folge erfolgreichster Ringer der Mannschaft zu werden. Auch Boualem Derradji (22:1) war nicht zu besiegen, er absolvierte aber nur sechs Kämpfe. Auf den zweiten Platz landete der sich in vieler Hinsicht stark verbesserte Lucas Hanke (28 kg/25:2). Er verlor nur einmal 6:7 gegen einen Sportler aus Zella-Mehlis, den er im Vorjahr noch auf Schultern unterlag. Auch der Dritte, Karl Suttner (42 kg/43:3) wurde nur einmal bezwungen. Sein Schultersieg über den drei Jahre älteren Medaillengewinner bei den deutschen Meisterschaften Tobias Knittel stellte die Weichen für die Greizer Mannschaft auf Staffelsieg. Norman Heisig (50 und 55 kg/38:7), Andreas Suttner (31 kg/36:11) sowie Boualem Derradji, der, hätte er alle Kämpfe bestritten, wohl zum Spitzentrio gehört hätte, belegten die folgenden Plätze. Nicht vergessen werden darf in dieser Aufzählung Dustin Nürnberger (50 und 55 kg/27:16). Greiz besitzt keinen Sportler in der 55 kg-Klasse. Mit Norman Heisig teilte er sich die Hälfte der Kämpfe im 55 kg-Limit und rang elfmal im ungeliebten griechisch-römischen Stil. Dass das keine negativen Auswirkungen auf den freien Stil haben muss, bewies er mit schnellen Beinangriffen und einer starken Leistung beim Turnier in Kleinostheim.
Die Ehrung für die Sieger in der Jugendliga Mitteldeutschland fand vor großer Kulisse vor dem Heimkampf gegen Markneukirchen in der Jahnturnhalle statt. Die Medaillen übereichten Sören Ullrich, Mitglied des Jugendausschusses des DRB, und RSV-Präsident Thomas Fähndrich. Die Firma Kahnt überraschte die Sportler mit neuen mit den Namen bedruckten T-Shirts.
Erhard Schmelzer @22.11.2013

Von Erhard Schmelzer

Der Mohlsdorfer Erhard Schmelzer ist nicht nur ein engagierter Trainer im Jugendbereich des RSV Rotation Greiz - er zeichnet sich auch durch interessante Berichterstattungen im sportlichen Bereich aus. Ebenso ist er als Vorsitzender des Vereins Reußische Fürstenstraße tätig. Mehr zu Erhard Schmelzer