Asylbewerberheim in der Greizer Prof.-Schneider-Str. 2Die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in der Greizer Prof.-Schneider-Str. 2 muss aus brandschutztechnischen Gründen leergezogen werden. Die 54 Menschen ziehen nach und nach in die Pohlitzer Einrichtung.

Brandschutzauflagen in der Gemeinschaftsunterkunft Prof.-Schneider-Straße erforderten unverzügliches Handeln

GREIZ. Aufgrund bautechnischer Mängel in Bezug auf den Brandschutz in der Gemeinschaftsunterkunft Prof.-Dr. Schneider-Straße werden die dort lebenden 54 Asylbewerber in die Pohlitzer Einrichtung auf den Zaschberg ziehen. Das teilte Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) am Dienstagnachmittag in einem Pressegespräch mit. Ein im Dezember 2013 erstelltes brandschutztechnisches Gutachten hatte den Landkreis Greiz als Gebäudeeigentümer darauf hingewiesen, dass bautechnische Mängel und damit verbundene Brandgefahr bestehen. In einem Schreiben vom 15. Januar erneuerte der zuständige Brandschutzingenieur Rico Beyse seine Forderung zur umgehenden Sanierung des Gebäudes sowie die Umsetzung der Brandschutzauflagen. Das erforderte unverzügliches Handeln, erklärte dazu Frau Schweinsburg. Da in der Kürze der Zeit keine anderen Objekte zur Verfügung gestellt werden können, wurde die Entscheidung für die Pohlitzer Unterkunft getroffen. Somit leben dort 122 Asylbewerber. Der Umzug der Männer, Frauen und Kinder aus der Prof.-Schneider-Straße erfolge peu ä¡ peu, informierte Harry Eigenrauch, Leiter des Ordnungsamtes im Landratsamt. In den nächsten Tagen und Wochen werde das Asylbewerberheim so vorbereitet, dass die Untergebrachten im ehemaligen Berufsschulinternat temporär ordentliche Bedingungen vorfinden. Landrätin Martina Schweinsburg unterstrich mit Nachdruck, dass sich die Zahl der Asylbewerber im Landkreis Greiz nicht verändern werde. Mit 170 Asylantragstellern haben wir unser Aufnahmesoll mehr als erfüllt, so Harry Eigenrauch.

Wenn die Unterkunft in der Prof.-Schneider-Straße leer gezogen sei, könne man exakt kalkulieren und eine ordentliche Bauprüfung durchführen. Aufwand und Nutzen müssen dabei im Verhältnis stehen, betonte die Landrätin, die von einer ersten Kalkulationssumme in Höhe von 340000 Euro spricht. Nach dem Freizug des Gebäudes wisse man, wie hoch sich die tatsächlichen Sanierungskosten belaufen werden und werde entscheiden, wie es weitergeht. In einem Schreiben hatte sich die Landrätin an das Innenministerium gewandt und darauf hingewiesen, dass im Landkreis Greiz keine weiteren Asylbewerber aufnehmbar wären und für den Neuerwerb von Immobilien für Gemeinschaftsunterkünfte entsprechende Landesmittel gefordert.

Der Abriss des ehemaligen Berufsschulinternats in der Theodor-Storm-Straße steht nach wie vor auf der Planungsliste. Doch vorher müsse man eine vernünftige Lösung der Unterbringung finden. Wir brauchen dringend eine dementsprechende Immobilie, schon deshalb, um die Menschen aus diesem Wohnbrennpunkt herauszunehmen, unterstrich Landrätin Schweinsburg. Drei habe man schon im Auge, wobei der Erwerb die geringste Komponente sei. Martina Schweinsburg ließ wissen, dass Gemeinschaftsunterkünfte externen Wohnungen vorzuziehen seien, weil die zentrale Betreuung – vor allem in Bezug auf die dort lebenden Kinder – besser abzusichern sei. Zwei Sozialbetreuer seien auch am Greizer Asylbewerberheim tätig.

Wie die Anwohner des Reißberges und Pohlitzer Gebietes auf die neue Situation reagieren, wisse man noch nicht, allerdings hoffe man, dass die Vernunft bei den Leuten siegt. Bei der unverhofften Aufnahme der Flüchtlinge im September habe man keine Zeit gehabt, die Menschen im Vorfeld zu informieren. Dies könne man diesmal anders handhaben.

Antje-Gesine Marsch @28.01.2014