Greizer Musikschüler ehren im Jubiläumsjahr Frédéric Chopin und Robert SchumannMusik von Bach bis Jazz wurde intoniert

Kontrastreiches Konzert

GREIZ. Dass Zithermusik nicht nur äußerst unterhaltsam, sondern auch kontrastreich sein kann, bewiesen am Mittwochabend die Ensemblemitglieder der „Thüringer Zithermusik“, die im voll besetzten Weißen Saal des Unteren Schlosses die Auftaktveranstaltung der Greizer Musikwochen gestalteten. „Kontraste“- so titelte auch das Konzert des Oktetts, das unter Leitung des Greizer Musikschulpädagogen Reiner Floß musizierte. Die Eisfelderin Christine Pfrenger, die charmant durch das Programm führte, hatte zu jedem Titel einige Informationen parat und lockerte das Programm mit heiteren Versen auf. Die „Thüringer Suite“, komponiert von Reiner Floß anlässlich der 1. Gesamtdeutschen Zithertage 1991 in Markneukirchen, läutete den Abend musikalisch ein: die „Variationen über ein Thüringer Lied“ klangen außerordentlich schwungvoll und frisch und begeisterten zudem durch das großartige Zusammenspiel der Musiker.

Einen Ausflug in Richtung klassischer Musik unternahmen die Zitherspieler mit der „Sinfonia Nr. 6 und 8“ von Johann Sebastian Bach; ebenso erklangen „Drei kleine Stücke“ des russischen Komponisten Dmitri Kabalewski, die gefühlvoll und akzentuiert vorgetragen wurden. Natürlich durfte auch ein Abstecher ins Urbayrische nicht fehlen; die „Kleine Serenade“ von Willi Schäffler, die ursprünglich für Hackbrett und Gitarre komponiert wurde, bereicherte den Abend in folkloristischer Art. Auch die Liebe zur Thüringer Heimat demonstrierten die acht Musiker, indem sie Herbert Roths wohl unsterblichen Titel „Singender, klingender Thüringer Wald“ mit viel Spielfreude und Harmonie interpretieren. Als Solist des Abends brillierte der Greizer Steffen Hempel, der virtuos und mit meisterhafter Leichtigkeit den „Gnomentanz“, op. 20, Nr. 3 und die „Jazz-Exercise Nr.1“ von Harald Oberlechner zu Gehör brachte.

Der 26-jährige Hempel, der von 2004 bis 2009 am Richard-Strauß-Konservatorium München studierte,ist seit diesem Schuljahr als Pädagoge an der Greizer Musikschule „Bernhard Stavenhagen“ tätig und tritt somit in die Fußstapfen seines Lehrers Reiner Floß, der hier den Grundstein für Hempels künstlerische Entwicklung legte. Die Greizer Musikschule ist übrigens thüringenweit die Einzige, die Zitherunterricht anbietet. Wie Steffen Hempel als Mitglied des Bundesmusikausschusses am Rande der Veranstaltung verriet, werde die Stadt Greiz im kommenden Jahr zur „Zither-Hochburg“ avancieren. Da finden nämlich Ende Oktober die „Deutschen Zithermusiktage“ statt,die sich aus Konzerten, einer Ausstellung, Seminaren und Workshops zusammensetzen.

Antje-Gesine Marsch @24.11.2010