Polizeiinspektion Greiz vom Besucherandrang positiv überraschtDer Leiter der PI Greiz, Polizeirat Thomas Lenk (li.) und der Leiter der Polizeidirektion Gera, Polizeidirektor Andre Röder (re.) zeigten sich stolz über das Erreichte und den Besucheransturm

Polizeiinspektion Greiz vom Besucherandrang positiv überrascht

GREIZ. Die Schlagzeile ist durchgängig positiv gemeint: Am 3.10.2012 wurde die Polizeiinspektion (PI) Greiz von den Besuchern regelrecht gestürmt. Grund war der Tag der offenen Tür, den die örtliche Polizei anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Justizgebäudes veranstaltete. Wir sind sehr positiv überrascht von der Anzahl und dem Interesse der Besucher. Eigentlich war das 100-jährige Jubiläum bereits am 16.9.2012. Aber wir hatten uns entschieden, den Tag der offenen Tür mit dem Neustadtfest zu verbinden. Der offensichtliche Erfolg gibt dieser Entscheidung Recht. berichtete Polizeirat (PR) Thomas Lenk, der vor einem Jahr als PI-Leiter nach erfolgreichem Studium den Chefsessel in der Polizeiinspektion (PI) Greiz übernahm.

Gegen Mittag war bereits die vierte Besuchergruppe a 40 Besucher durch das sanierte Gebäude geführt worden. Im Rahmen einer Führung zeigte PR Lenk neben den drei neuen Gewahrsamsräumen auch den alten Zellentrakt. Hier bewachte zur Belustigung der Besucher Polizeihauptmeister Böttcher in historischer Uniform die Strohpuppe, die bei Wasser und Brot mit einer alten Greizer Zeitung in einer der alten Zellen im Knast“. Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte, die sich die Besucher anhand einer Chronik im Sitzungssaal im 3. Stock anschauen konnten. Zu DDR- Zeiten beherbergte das Haus zunächst das Volkspolizei-Kreisamt (VPKA) als auch das Wehrkreiskommando (WKK) Greiz, bevor letzteres in das eigene Objekt nach Greiz-Schönfeld auszog. Als Justizgebäude mit Haftanstalt errichtet, fanden im Innenhof auch Hinrichtungen mit dem Fallbeil statt, wie PR Lenk unter Verweis auf Aufzeichnungen des Thüringer Staatsarchivs berichtete.

Auch Polizeidirektor (PD) Andre` Röder, Chef der Landespolizeidirektion Gera, ließ es sich nicht nehmen, Präsenz in Greiz zu zeigen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir im Rahmen des Konjunkturprogramms die überfällige Sanierung des Gebäudes im Jahr 2009/10 stemmen konnten. Gute Arbeitsbedingungen drücken sich auch in guten Arbeitsergebnissen aus. lobte PD Röder die Tätigkeit seiner Greizer Beamten und Zivilangestellten. Aus einem grauen Innenhof wurde eine attraktive Oase mit Grünfläche, an dem es an diesem Tag Roster und Bier gab. Das Gebäude erhielt neue Fenster, ein neues Dach und eine freundliche Fassade. Die PI Greiz wird im Wesentlichen getragen von den Fachbereichen Schichtdienst und Ermittlungsdienst. Spezielle Fachbereiche wie Kriminalpolizei oder Verkehrspolizei sind zentral in Gera angesiedelt. Mit einer Aufklärungsquote von knapp 70% steht Greiz dennoch sehr gut da, wie PR Lenk unter Verweis auf die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) betonte. Immerhin hat die PI Greiz eine erhebliche Fläche als Einsatzgebiet, in der größten Ausdehnung knapp 50 km.

Die Polizeibeamten zeigten sichtlichen Stolz auf ihr Domizil, dass eine Sollstärke von knapp 100 Beamten aufnehmen kann. Nach ihrer Ausbildung haben zum 1. Oktober insgesamt 10 neue Polizeibeamte (Kommissare und Meister) ihren Dienst in der PI Greiz angetreten. verwies Lenk auf die Zukunft der PI. Die Besucher konnte sich die Wacheinsatzzentrale ebenso anschauen wie das Zimmer, wo erkennungsdienstliche Maßnahmen durchgeführt werden. Früher wurden Fingerabdrücke noch mit Druckerschwärze und Papier abgenommen. Seit 2009 haben wir einen modernen Scanner, der die Daten direkt in das Landeskriminalamt (LKA) überspielt, So kann dann jede Thüringer Dienststelle darauf zugreifen. erläuterte Lenk eine der weiteren Räumlichkeiten. Im Außenbereich gab es Vorführungen der Polizei-Diensthundestaffel aus Gera oder der bei Kraftfahrern so gefürchteten Blitz-Messtechnik. Neben modernen Einsatzfahrzeugen wie Mercedes-Funkstreifenwagen (FStw) und Krädern konnte man auch alte Technik wie ein MZ-Krad in olivgrün oder einen VP-FStw der Marke Wartburg anschauen, wie er auch in Greiz u.a. durch die Verkehrspolizei gefahren wurde. Die Verkehrswacht stelle einen Stand, wo man einen Fahrzeugüberschlag gefahrlos austesten konnte. Die Bundeswehr war im Außenhof mit einem Stand vertreten, weil im Katastrophenfall ein enges Zusammenwirken zwischen Polizei und Bundeswehr Leben retten kann, wie PR Lenk betonte. Jeder wird sicher noch die Bilder von der Elbe-Flut vor Augen haben. Insgesamt war der Tag der offenen Tür sowohl für Besucher als auch Polizeibeamte eine sehr gelungene Veranstaltung, die gerne wiederholt werden kann.

Torsten Röder @Greiz, 03.10.2012

Von Leserpost