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Greizer Rudi-Geiger-Turnier im Hallenfußball für die Schuljugend erfolgreich beendet

32-jährige Tradition fortgesetzt und über 400 Kicker im fairen Wettstreit zusammengeführt

Greizer Rudi-Geiger-Turnier im Hallenfußball für die Schuljugend erfolgreich beendet
Die siegreichen Kickerinnen und Kicker des Ulf-Merbold-Gymnasiums Greiz vor der Traditionsfahne des Gymnasiums.
Foto: Peter Reichardt
Greiz. Das 32. Rudi-Geiger-Turnier im Hallenfußball für die Schuljugend ist Geschichte und hat mit Höhen und Tiefen erneut eine unterdessen große Tradition unter der Schuljugend des Landkreises Greiz und darüber hinaus fortgesetzt. Nun schon 32 Jahre rufen der Arbeitskreis Schulsport im Zusammenwirken mit dem Kreissportbund Greiz, dem 1.SSV Greiz, der Sparkasse Gera-Greiz, dem Landratsamt Greiz und der Arbeitsgemeinschaft Euregio Egrensis die Kicker der Schulen, angefangen bei den Grundschulen, über die Regelschulen und Gymnasien, bis hin zu den Berufsbildenden Schulen in der Region und in Tschechien, auf das Hallenparkett um den Rudi-Geiger-Pokal bzw. den Pokal der Euregio Egrensis. 405 Schülerinnen und Schüler, darunter immerhin 118 Mädchen und junge Damen, standen sich im fairen Wettstreit gegenüber, ermittelten in insgesamt 108 Spielen ihre Besten und schossen dabei mehrere Hundert Tore. Für die komplexe Wertung zum Rudi-Geiger-Pokal wurden die Ergebnisse der Altersklassenturniere der Jahrgänge 1996/98, 1998/2000 und 2000/02 bei den Mädchen und Jungen herangezogen, wobei für die Platzierungen in den jeweiligen Turnieren nachfolgende Punkte vergeben wurden :

Platz
1 – 10 Punkte
Platz 2 – 7 Punkte
Platz 3 – 5 Punkte
Platz 4 – 4 Punkte
Platz 5 – 3 Punkte
Platz 6 – 2 Punkte
Platz 7 – 1 Punkt

Sieben Regelschulen bzw. Gymnasien aus dem Landkreis Greiz beteiligten sich in diesen Altersklassen an dem Wettbewerb. Eine bedenklich niedrige Anzahl an Bildungseinrichtungen, bedenkt man, dass im Landkreis Greiz eine weitaus höhere Anzahl solcher Bildungseinrichtungen vorhanden ist und Fußball eine Schulsportart, also im Lehrstoff Sport inbegriffen, darstellt. Hier sind wohl die Initiative und das Engagement der Sportlehrer, der Direktoren der Bildungseinrichtungen und insbesondere auch des Schulamtes Ostthüringen für die nachfolgenden Jahre gefragt. Sieger und damit diesjähriger Pokalgewinner wurde, wie schon mehrfach in den vergangenen Jahren, die Kickerinnen und Kicker des Ulf-Merbold-Gymnasiums Greiz mit insgesamt 47 Punkten. Auf dem Silberplatz folgten mit 40 Punkten die Jungen und Mädchen der Staatlichen Regelschule Greiz-Pohlitz und auf dem Bronzeplatz mit 32 Punkten die Jungen und Mädchen der Friedrich-Solle-Regelschule Zeulenroda. Die nachfolgenden Plätze belegten die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Regelschule Gotthold Ephraim Lessing Greiz, die der Bio-Landschule Langenwetzendorf, die der Staatlichen Regelschule Georg Kresse Triebes und die der Staatlichen Regelschule Berga.
Eine positive Bilanz kann beim Turnier der Grundschulen gezogen werden. Mannschaften aus 12 Grundschulen, davon die Schulmannschaft der Grundschule Altendorf aus Chemnitz als sächsischer Gast, beteiligten sich hier am Rudi-Geiger-Turnier und kämpften mit viel Begeisterung der kleinen Kicker, aber auch der zahlreichen Zuschauer auf den Rängen der Sporthalle, um Punkte und Tore. Sieger wurde hier die Schulmannschaft der Staatlichen Grundschule Rückersdorf, gefolgt von der Schulmannschaft der Staatlichen Grundschule Frießnitz sowie der Staatlichen Grundschule Greiz-Pohlitz. Dabei konnten sich die Siegermannschaften über eigenständige Pokale freuen die sie mit in ihre Schulen nahmen, da die Altersklasse der Grundschulen vor 32 Jahren noch nicht in diesem Wettkampfsystem eingegliedert war und erst später in das Rudi-Geiger-Turnier integriert wurde.
Gleiches gilt für das Hallenfußballturnier der Gymnasiasten und Berufsschüler um den Pokal der Euregio Egrensis. Mit der politischen Wende in der DDR und der Öffnung Europas wurde der Gedanke der europäischen Einigung, der gesellschaftlichen Annäherung von Menschen und Staaten in einer europäischen Union auch in das sportliche Geschehen des Rudi-Geiger-Turniers im Hallenfußball einbezogen und gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Euregio Egrensis dieses Hallenfußballturnier aus der Taufe gehoben. Ein Hauch von Europa lag in der Luft, als auch in diesem Jahr das internationale Hallenfußballturnier für Berufsschüler und Gymnasiasten in der Greizer Sporthalle am Ulf-Merbold-Gymnasium der Juniorenklasse um den Pokal der Euregio Egrensis über das Hallenparkett ging. Tschechische Gäste von der Handelsakademie Karlovy Vary und von der Technischen Fachoberschule Ostrov konnten in diesem Jahr begrüßt werden. Dazu 4 Mannschaften aus Staatlichen Gymnasien sowie Staatlichen Berufsbildenden Zentren der Thüringer Euregio-Region vervollständigten das Teilnehmerfeld dieses Hallenfußballturniers. Schade nur, dass sich die vogtländischen Schulverwaltungen und das Schulamt Westsachsen aus der Verantwortung zur Euregio-Region im sportlichen Miteinander junger Menschen zurück gezogen haben und keine Teilnehmerteams zu diesem internationalen Vergleich in der Euregio-Region entsandten. Eine Haltung, die grundsätzlich überdacht werden sollte. Sieger 2013 dieses Hallenfußballturniers um den Pokal der Euregio Egrensis wurden die tschechischen Gäste von der Handelsakademie Karlovy Vary. Ihnen folgten die Schulmannschaften des Konrad-Duden-Gymnasiums Schleiz und des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Zeulenroda auf den Plätzen.
Eine Hallenfußball-Tradition der Schuljugend, die in Greiz und der Euregio-Region fest verwurzelt ist, seinen Namensgeber in dem leider viel zu früh verstorbenen Greizer Fußball-Idol Rudi Geiger hat und seit nunmehr 32 Jahren besteht. Eine Tradition, die dazu dient junge Menschen im fairen Wettstreit zusammen zu führen, bei ihnen Teamgeist, Toleranz und gegenseitige Rücksichtnahme zu entwickeln, das gegenseitige Kennen- und Verstehenlernen zu befördern, Ressentiments abzubauen und damit das Zusammenwachsen in der Europäischen Union positiv zu beeinflussen. Eine Entwicklung, die im Kleinen das gesellschaftliche Zusammenleben lernen lässt. Doch dazu sind auch gesellschaftliche und insbesondere politische Voraussetzungen von Nöten. So hat die Sächsische Staatskanzlei und das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Europa eine gemeinsame Richtlinie zur Förderung der internationalen und grenzübergreifenden Zusammenarbeit sowie des Europagedankens erlassen, in der zu den Zuwendungsvoraussetzungen festgehalten ist :
Eine Durchführung von Projekten in den Bundesländern Freistaat Thüringen und Freistaat Bayern ist nicht förderfähig. Eine nicht nachvollziehbare Festlegung, da ja ausdrücklich die Thüringer Landkreise Greiz und Saale-Orla im Präsidium der Arbeitsgemeinschaft Euregio Egrensis durch ihre Landräte vertreten sind.
Hauptträger dieser Tradition des Rudi-Geiger-Turnier sind die Schulsportkoordinatoren des Schulamtes Ostthüringen im Landkreis Greiz. Deren Stellen sollen allerdings gekürzt bzw. nicht neu besetzt werden. Eine ebenfalls völlig unverständliche Sachlage, die unter Umständen die Auflösung dieses traditionsreichen Hallenfußballturniers für die Schuljugend zur Folge haben kann. Eine Entwicklung, die territorial keinesfalls für gut geheißen werden kann. Politische Entscheidungen und Absichten, die es gilt, durch die Verfahrens- und Verantwortungsträger schnellstens zu überdenken, um deren nicht gewollten Folgen abzuwenden.
Peter Reichardt @14.02.2013

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