Greizer Theaterherbst: Eröffnungsinszenierung: Der Teufel mit den TittenSzene aus der Eröffnungsinszenierung des Greizer Theaterherbstes "Der Teufel mit den Titten" - auf dem Greizer Kirchplatz.

Eröffnungssinszenierung des Festivals Greizer Theaterherbst auf dem Kirchplatz mit dem Stück „Der Teufel mit den Titten“

GREIZ. Das Ende der Eröffnungsinszenierung des 25. Greizer Theaterherbstes fiel am Freitagabend dem einsetzenden Starkregen zum Opfer.

Zwei Stunden lang hatte das Wetter gehalten, zumal sich der Vorsitzende des Vereins, Karsten Schaarschmidt, zu Beginn „oberglücklich“ zeigte, dass trotz negativer Wetterprognosen der Himmel am Abend seine Schleusen nicht geöffnet hatte.

Das Treiben vom „Teufel mit den Titten“, einem im Jahr 1997 von Literaturnobelpreisträger Dario Fo verfassten Stück, wurde auf derb-amüsante Weise auf dem Greizer Kirchplatz zwischen Kronentor und Röhrenbrunnen aufgeführt. Vor allem die imposante Kulisse der Stadtkirche St. Marien verlieh der Aufführung ihr ganz eigenes Flair und zog das Publikum sofort in seinen mittelalterlichen Bann.

In der „Stehgreif-Komödie“ gerät ein unbestechlicher Richter in den Sumpf von Korruption und dunklen Machenschaften. Mit einem „teuflischen Zäpfchen“ soll der Widerspenstige zur Raison gebracht werden. Nur landet es leider nicht „in“ ihm, sondern „in“ seiner Haushälterin, die sich daraufhin in eine neapolitanische Schönheit verwandelt, was zu Frivolitäten und herrlichen Verwicklungen führt.

Die Leistungen der einzelnen Schauspieler konnten sich sehen lassen. Obwohl das zwölfköpfige Ensemble aus Laien bestand, nahmen die Akteure die zahlreichen Zuschauer mit – diese wiederum übersahen kleine Fehler fast wohlwollend beim Vergnügen, das die bunte Gruppe auf der Bühne bereitete.
Insbesondere die Teufel (Jörg Flessa und Martin Opitz) wussten mit ihrer großartigen Körpersprache und Mimik zu begeistern. Auch Robert Riedel (Richter Tristano) gelang ein wirklich amüsant anzusehender Kampf mit seiner „Tugend“.

Werkstattleiter und Regisseur Tilo Nöbel brachte mittelalterliche Gesänge zu Gehör, die weit über den Kirchplatz schallten. Dennoch musste er schweren Herzens kurz nach 22 Uhr die Inszenierung abbrechen – zu gefährlich war der Regen für die Technik und zu glatt die Bühne für die Mimen.

Antje-Gesine Marsch @18.09.2016