Für den XXI. Greizer Theaterherbst ist das Ende da

Festival lockt mit über 30 Veranstaltungen in neun Tagen 3400 Besucher an

Für den XXI. Greizer Theaterherbst ist das Ende da
Relikt längst vergangener Zeiten
GREIZ Nach dem Gastspiel der Dresdner Komödiantin Annamateur und einer großen Abschlussparty hat sich am Samstag der Vorhang des XXI. Greizer Theaterherbstes geschlossen. Unter dem Motto Das Ende ist nah… hatte das in seiner Art bundesweit einzigartige Festival in den vergangenen neun Tagen zu über 30 Veranstaltungen, darunter 19 Werkstatt- und Gastspielinszenierungen sowie zu Konzerten und Filmpräsentationen, eingeladen, die von rund 3400 Zuschauern besucht wurden. Wir konnten unserem Publikum eine Reihe wirklich hochwertiger Werkstatt-Premieren und Gastspiele präsentieren, die für eine großartige Zuschauerresonanz sorgten, sagt der künstlerische Leiter Michael-Paul Milow.
Das für den ersten Moment vielleicht verstörende Motto des Festivals Das Ende ist nah… habe bestens funktioniert, so der Chemnitzer Regisseur. Gäste und Spieler hätten sich intensiv mit dem Thema und seinen nahezu unzähligen Facetten auseinandergesetzt. Besonders die Werkstatt-Ergebnisse lobt Milow. Die Premieren, egal ob die der Bewegungs- oder Gestaltungswerkstatt und der Schauspielwerkstätten, besaßen durchgängig sehr hohes Niveau und   beeindruckenden künstlerischen Anspruch. Positiv bewertet der künstlerische Leiter das Klima zwischen professionellen Künstlern und den rund 100 Amateuren im Alter zwischen sieben und 92 Jahren, die seit Sommer in den Werkstätten gearbeitet haben. Es sind viele Freundschaften gefunden worden, und die meisten sehen sich gern ein zweites Mal, sagt Milow und weist auf einige, bereits vereinbarte, weiterführende Projekte zwischen Teilnehmern und professionellen Künstlern hin.
Zu den Höhepunkten des diesjährigen Theaterherbstes gehörten unter anderem die Gastspiele Krabat, inszeniert von einer Künstlergruppe um das Leipziger Ensemble Wilde & Vogel, die Performance Rain Dance der Prager Gruppe Handa Gote oder Shakespeares Hamlet, das vom Gefangenentheater der JVA Hohenleuben inszeniert wurde. Klassisches und modernes Theater erlebten die Gäste ebenso in den neun Eigenproduktionen des Theaterherbstes, sei es beim Eröffnungsspektakel Last Minute, bei der Inszenierung von Hugo von Hofmannsthals Jedermann, in der Stilmittel des japanischen No-Theaters Verwendung fanden, bei der poetischen und bildreichen Aufführung der Bewegungswerkstatt oder bei der Schauspielwerkstatt für Jugendliche, die sich in ihrem eigens erarbeiteten Stück mit ihrem Leben, Träumen und ängsten auseinandersetzten.
Für den XXI. Greizer Theaterherbst ist nun das Ende nicht mehr nah, sondern unwiderruflich da. Doch nach dem Festival ist vor den Festivals und den neuen Anfängen im kommenden Jahr: Das ebenfalls vom Verein Greizer Theaterherbst organisierte Internationale Greizer JazzWerk ist vom 23. 26. Mai 2013 geplant, der XXII. Greizer Theaterherbst steht vom 13. 21. September 2013 im Kalender.
Karsten Schaarschmidt
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit