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Großer Ansturm beim Gefäßtag im Kreiskrankenhaus Greiz

Großer Ansturm beim Gefäßtag im Kreiskrankenhaus Greiz

Die Leiterin des Gefäßzentrums/Angiologie der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH, Oberärztin Dr. med. Sabine Bachmann, bei einem Halsschlagader-Screening an einem Patienten.

Fast 200 Patienten lassen sich ein Screening der Hals-und Bauchschlagader oder im Beinbereich machen
GREIZ. Obwohl der offizielle Beginn des Gefäßtages am Samstag auf 9 Uhr festgelegt wurde, strömten schon gegen Acht die ersten Gäste in das Kreiskrankenhaus Greiz. „Das Interesse ist auch in diesem Jahr wieder sehr groß“, wie die Chefärztin des Röntgendiagnostischen Zentrums, Dr. med. Christiane Marx erfreut feststellte. Insgesamt 189 Patienten nahmen an diesem Tag die kostenlose Möglichkeit von Screeninguntersuchungen an der Halsschlagader, der Hauptschlagader (Aneyrisma) und im Beinbereich (pAVK) mittels Ultraschall wahr. Dabei können die Mediziner erkennen, ob diese gut durchblutet oder Maßnahmen zur Prävention eines möglichen Schlaganfalles getroffen werden müssen.
Ärzte und Mitarbeiter des Gefäßzentrums am Kreiskrankenhaus Greiz beteiligten sich auch diesem Jahr am bundesweiten „Gefäßtag“, dessen Thema lautete „pAVK -periphere Arterielle Verschlusskrankheit“, auch als Schaufensterkrankheit bekannt.
Gefäßerkrankungen sind eine Volkskrankheit und nehmen nicht nur aufgrund der demographischen Entwicklung an Bedeutung zu. Da Betroffene oft auch an Diabetes oder Bluthochdruck leiden, ist für eine optimale Therapie der Patienten eine enge Zusammenarbeit verschiedenster Fachärzte nötig. Im Greizer Gefäßzentrum arbeiten Angiologen, Gefäßchirurgen, Kardiologen und Radiologen intensiv zusammen – als interdisziplinäres Zentrum zur Diagnostik und Behandlung von Gefäßerkrankungen aller Art.
Ein Novum zum Gefäßtag brachte der Chefarzt der Klinik für Klinik für Allgemeine, Gefäß- und Viszerale Chirurgie, Dr. med. Jürgen Heyne, auf den Weg: Anstelle schwer verständlicher, medizinischer Fachvorträge bot der Mediziner persönliche Gespräche an.
Anhand von Zeichnungen und Darstellungen am Flipchart – und vor allem in „Alltagssprache“ stand der Mediziner den Interessierten im hinteren Teil der Magistrale Rede und Antwort.
Dass Gefäßkrankheiten nicht weh tun und deshalb so gefährlich sind, war für viele Anwesende neu. Chefarzt Heyne nannte dazu die vier wichtigsten Risikofaktoren. Diabetes, Rauchen, hoher Blutdruck und Übergewicht. Doch eine gute Medikamenteneinstellung durch den Arzt sichere eine Lebensverlängerung. Der Mediziner empfahl zur Prophylaxe von Gefäßkrankheiten „Laufen, laufen, laufen“. Das sei für die neue Gefäßbildung gut. Einer Studie zufolge seien 3 mal 30 Minuten pro Woche der ideale Richtwert. Auch auf die Kalorien solle man ein wachsames Auge werfen; mehr als 2000 kcal pro Tag seien nicht zu empfehlen; ebenso keine „bösen Fette“. Dass „Natur“ besser als „Glotze“ sei – daran ließ der Mediziner augenzwinkernd keine Zweifel aufkommen. Selbst die Gründung einer privaten Gefäßsportgruppe oder die Anschaffung eines Hundes, der zum Laufen zwinge, seien hervorragende prophylaktische Maßnahmen.
Von der Möglichkeit, Fragen zur Thematik zu stellen, wurde reger Gebrauch gemacht. Themen waren unter anderem das „Passivrauchen“ oder die Möglichkeit, mit Hilfe von Medikamenten die Venen zu erweitern. „Kein Medikament dieser Welt kann das“, betonte Chefarzt Heyne. Man könne lediglich medikamentös einstellen, dass die Verengungen nicht zunehmen. Auch die erwiesene Tatsache der Gefäßneubildung stand im Fokus der Fragestunde. Was der Mediziner aber unterstrich: Ärzte können zwar die eigentliche Erkrankung heilen, doch der Part danach komme dem Patienten und seiner bewussten Lebensweise zu. „Wenn Herz und Kopf nicht in Einklang sind“ könne auch der Arzt nicht mehr helfen.
Das Anliegen, den Patienten die Angst vor der Diagnose ‚Gefäßerkrankung‘ zu nehmen, wurde dabei von Chefarzt Dr. med. Jürgen Heyne bestens erfüllt, wie auch Helga Büttner aus Zeulenroda bestätigte. „Ich bin extra wegen der Gesprächsrunde gekommen. Die Erklärungen von Dr. Heyne konnte ich gut verstehen und er beantwortete mir sogar eine für mich wichtige Frage.“

Antje-Gesine Marsch @12.10.2014

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