Grundschüler erleben im Astrogarten spannende Sonnenfinsternis

Über zweihundert Mädchen und Jungen beschäftigen sich mit Stationsarbeit und bewundern gemeinsam das Naturereignis
GREIZ. Über 230 Schüler der Goethe-und Zaschbergschule, sowie der Fraureuther Erich-Glowatzky-Grundschule Fraureuth fanden sich am Freitagvormittag im Astrogarten in der Herrenreuth ein, um das herausragende Himmelsschauspiel der partiellen Sonnenfinsternis live zu erleben. Bestens auf das Naturereignis vorbereitet und ausgerüstet mit selbstgefertigten Sofi-Brillen wurden die Mädchen und Jungen von den Mitgliedern der Astronomischen Gesellschaft begrüßt und mit der Arbeit an insgesamt sechs Stationen vertraut gemacht – dazu waren zwölf Mitglieder des am 5. April vergangenen Jahres gegründeten Vereins mit elf Teleskopen vor Ort. So bekamen die Grundschüler Erläuterungen und Fakten zur Sonnenfinsternis mitgeteilt, maßen die Sonnenhöhe und Schattenlänge und fertigten eigene Fotos. „Diese werden mit Namen und Uhrzeit versehen. Die Schüler bekommen sie dann an den Schulen ausgehändigt“, erklärte Vorstandsmitglied Michael Linke. Beobachtungen mit älteren und neuen Teleskopen standen ebenso auf dem Programm wie terrestrische Beobachtungen der Natur. Als die Finsternis um 9.34 Uhr begann und um 10.43 Uhr mit 72 Prozent ihren Höhepunkt erreichte, schauten die Grundschüler und eine Vielzahl von Gästen mit ihren Brillen in Richtung Sonne und bestaunten das Geschehen. „Es gibt sogar noch eine Station 7“, so Herr Linke: Der Vereinsvorsitzende Mathias Thiel weilte an diesem Tag nicht in Greiz – er erlebte die totale Sonnenfinsternis auf den Färöer Inseln im Atlantik, 2200 Kilometer entfernt. Über Skype erlebten die Besucher im Astrogarten die Zuschaltung von Mathias Thiel. Kurz konnte man ihn sehen, auch hören – doch riss die Verbindung bald ab. Michael Linke zeigte sich mit dem Verlauf der Veranstaltung trotzdem höchst zufrieden. Obwohl sich so viele Kinder und Gäste im Astrogarten befanden, sei alles strukturiert und diszipliniert abgelaufen, so seine Einschätzung. Das bestätigten auch Antje Schwarzkopf und Carina Feustel, die Leiterinnen der Zaschberg- und Goethegrundschule. Nicht nur das Wetter habe hervorragend mitgespielt – in den Mädchen und Jungen werde dieses besondere Erlebnis noch lange nachwirken. Die Pädagoginnen bedankten sich im Namen der Schüler und Lehrkräfte für die „tolle Organisation“.
„Die Sternwarte mit ihrem 500-Kilogramm schweren Rolldach ist nun fertig geworden“, wie Michael Linke am Freitag informierte. Das neue Hauptteleskop Edge HD soll ebenso erstmals zum Einsatz kommen. Man wolle einen Beobachtungsabend, speziell den Planeten Jupiter und Deep Sky Objekte betreffend, durchführen.
Wie es gerade ausschaut, wird die heutige Einweihung der Sternwarte am deutschlandweiten Tag der Astronomie leider unter keinem guten Stern stehen. Die Sonne ließ den ganzen Tag auf sich warten; es herrscht bewölktes Wetter.

Antje-Gesine Marsch @21.03.2015