Grundschule Greiz-Pohlitz: Dampferton und FlatterzungeSchulleiterin Antje Schwarzkopf bedankt sich bei Adrian Planitz (M.) und Jörn Gropp.

Eine ganz besondere Musikstunde erlebten die Dritt-und Viertklässler der Grundschule Greiz-Pohlitz am Donnerstagvormittag

GREIZ. Eine unvergessliche und zudem lehrreiche, spannende und höchst vergnügliche Musikstunde erlebten am Donnerstagvormittag die Dritt-und Viertklässler der Grundschule Greiz-Pohlitz. Zu Gast waren Saxophonist Adrian Planitz und DJ Jörn Gropp. Der Kontakt zu den Pohlitzer Grundschülern kam durch die freundschaftliche Beziehung zu Steve Schwarzkopf, dem Sohn der Schulleiterin Antje Schwarzkopf, zustande. „Die Idee entstand relativ spontan während unseres Besuches in Greiz“, erzählt der in München lebende Planitz lächelnd.

Adrian Planitz ist ein mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichneter Künstler. Er besitzt zwei Diplome einschließlich eines Masterstudiums an der Hochschule für Musik und Theater in München sowie der Universität der Künste in Berlin, verfügt über eine 15-jährige Bühnenerfahrung, gibt aber auch privaten Unterricht und tritt gemeinsam mit Jörn Gropp, einem gebürtigen Greizer, als Duo Saxo Beatz auf Messen, Firmenevents oder Hochzeiten auf.
Im Alter von acht Jahren erlernte der gebürtige Schwabe das Blockflötenspiel, studierte sieben Jahre lang und spielte nebenbei in vielen Bands und Formationen. Während seines Studiums übte er täglich vier bis sechs Stunden Saxophon, wie er den staunenden Schülern erzählte. Dass es ein „hartes Brot“ sei, als freiberuflicher Musiker tätig zu sein, verschwieg der sympathische Künstler nicht. „Ich bin trotzdem sehr zufrieden – schließlich habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.“

„Das Saxophon wird zwar aus Metall gefertigt, gehört aber durch das aus Holz bestehende Mundstück zur Familie der Holzblasinstrumente“, führte Adrian Planitz in die kleine Instrumentenkunde ein. Er offerierte den Kindern zudem einige Effekte, die man auf dem Saxophon erzeugen kann: Etwa den „Dampferton“, oder das „Growling“, bei dem man auf dem Instrument gleichzeitig einen Ton erzeugt und singt. Oder wie – nach monatelangem Üben – dem Saxophon Schlagzeugklänge entlockt werden können. Auch, was eine „Flatterzunge“ ist, wissen die Grundschüler nun.
Eigentlich wollte Adrian Planitz bei den Grundschülern Interesse für die klassische Musik wecken, doch war er bald in den Genres Jazz und Pop angekommen. Er interpretierte „Take Five“, einen der wohl bekanntesten Jazztitel in der Musikgeschichte. Als der Saxophonist das Lied „Save me – Sax song“ anstimmte, gab es für die Mädchen und Jungen kein Halten mehr. Sie sprangen auf, klatschten und stampften im Rhythmus mit und tanzten ausgelassen.

Viele Fragen brannten den Dritt-und Viertklässlern unter den Nägeln, etwa: Was wiegt das Instrument? Was kostet ein Saxophon? Kann man nur Melodien darauf spielen? Wie lange muss ich täglich üben, um so gut zu werden?
Adrian Planitz beantwortete geduldig alle Fragen der Kinder – diese folgten mit großer Aufmerksamkeit und gespanntem Zuhören.

Antje Schwarzkopf bedankte sich abschließend bei den musikalischen Gästen. Eines gab Adrian Planitz den Grundschülern mit auf den Weg: „Wenn Ihr Euch für ein Instrument entscheidet, gibt es echt viel zu tun. Eine halbe bis Dreiviertel Stunde tägliches Üben müsst Ihr einplanen. Übt vor allem immer wieder Tonleitern, dadurch wird Eure Technik immer besser.“

Als Dank für diese besondere Unterrichtsstunde sangen die Viertklässler den Gästen ein ganz neu einstudiertes Herbstlied vor, das Musiklehrerin Katharina Sturm auf der Gitarre begleitete. „Eine tolle Musikstunde“, befanden alle Grundschüler einhellig, die sich mit herzlichem Applaus von den beiden Musiker-Gästen verabschiedeten.

Antje-Gesine Marsch @26.10.2017