»Grüne Skulptur« an Carolinenschule präsentiertMauricio Bautista - hier mit Ehefrau Annegret Thümmler - führte an der Carolinenschule ein Bildungsprojekt durch.

Mauricio Bautista stellt nachhaltiges Bildungsprojekt vor
GREIZ-OBERGROCHLITZ. Grünen Salat im Garten anzubauen, gehört für viele Freunde der gesunden Ernährung zum jährlichen Pflanzprogramm. Ein Projekt, das nicht nur nachhaltig in der Bildung wirkt, sondern auch ökologisch interessant ist, wurde am Freitag in der Carolinenschule präsentiert: die »Grüne Skulptur« – ein dreidimensionales System, in dem zum Beispiel Salat vertikal angebaut werden kann. Der kolumbianische Architekt Mauricio Bautista entwickelte dieses „Salatprojekt“, das sich besonders für Schüler eignet. Wie aber kommt ein südamerikanischer Freiberufler dazu, gerade an der Obergrochlitzer Carolinenschule diesen Plan durchzuführen? Die Koordinate ist ganz schnell gefunden: Mauricio ist mit Annegret Thümmler verheiratet, deren Mutti an der Einrichtung als Pädagogin arbeitet. Annegret lebte nach ihrem Pädagogik-Studium drei Jahre in Kolumbien, lernte dort Mauricio kennen und lieben und nach Heirat und Geburt des kleinen Mattheo lebt die junge Familie seit viereinhalb Monaten in Greiz. Die Idee gestaltete sich derart, dass die Carolinenschüler aktiv an der Vorbereitung der Montage des Gestells beteiligt wurden, ebenso an der Installation und Bepflanzung. Die Verantwortung für Leben in einem bestimmten Zeitraum zu übernehmen, ist dabei der pädagogische Ansatz, wie Mauricio Bautista erklärte. Dabei umfasse das Projekt Themen der sozialen Eingliederung, der Ökologie und Kunst. In der Praxis bedeute das auch die Reflexion darauf, wie man auf neuen Wegen Nahrungsmittel produzieren kann. Dies funktioniert mit einem Hydrokultur-System auf einem Kubikmeter Raum können bis zu 25 Salatköpfe wachsen. Lediglich einmal wöchentlich etwas Wasser, Licht und ein Spezialdünger seien vonnöten, dass der Salat sprießt. Doch vor der erfolgreichen Ernte war eine Menge Arbeit zu verrichten. Zu Beginn wurde die Figur hergestellt. Die Schüler der Oberstufe fertigten die einzelnen Teile in der Werkstatt, berichtet Mauricio Bautista, der an dieser Stelle den Pädagogen Tanja Schmidt und Peter Turtl herzlich für die Unterstützung des Projektes dankte. In der ersten Unterrichtseinheit wurden die Rohre aus PVC markiert und gesägt; anschließend die 25 Schwämmchen markiert und zurechtgeschnitten. Danach wurden 50 Löcher auf dem großen PVC-Rohr vorgezeichnet und gebohrt. Jede Woche wuchs die Skulptur etwas mehr. Nach dem Zusammenbau wusch man gemeinsam die Erde von den Wurzeln der 25 besorgten Salatpflänzchen und setzte sie in die vorbereiteten Schwämmchen ein. Ein spezielles Bewässerungssystems versorgte nun die Pflanzen mit Wasser und Mineralien. Durch die Teamarbeit der Schüler von der Idee bis zum Erfolg wurden der Zusammenhalt der Gemeinschaft gefördert und zudem die motorischen Fähigkeiten weiterentwickelt, betonte Herr Bautista. Die Skulptur wurde in dem transportierbaren Gewächshaus an der Schule aufgestellt. Auch in der Zeit der großen Ferien brauche sich keiner Sorgen zu machen, ob mit der grünen Skulptur alles in Ordnung ist: Der Hausmeister der Schule wird nach dem Rechten sehen, wie Annegret Thümmler verspricht. Gern würde Mauricio Bautista dieses Projekt auch an anderen Schulen vorstellen und durchführen. Interessant ist diese Skulptur fernerhin für Menschen, die selbst gern Gemüse anbauen wollen, aber keinen eigenen Garten haben. Platz für die „Grüne Skulptur` ist auf jedem Balkon«, weist Mauricio Bautista hin.
Weitere informationen zum Projekt:
Architekt Maurico Bautista www.lemur.pro

Antje-Gesine Marsch @15.07.2013