Website-Icon Vogtlandspiegel

Haus Nr. 2 des Oberen Schlosses Greiz seiner Nutzung übergeben

Haus Nr. 2 des Oberen Schlosses Greiz seiner Nutzung übergeben

Das neu sanierte Haus Nr. 2 auf dem Oberen Schloss Greiz.

1600 laufende Meter Akten, Zeitungen und Urkunden finden hier einen Platz für die Ewigkeit

GREIZ. Das Obere Schloss Greiz ist seit Sonntag offiziell um ein Schmuckstück reicher: das Haus Nr. 2 wurde feierlich seiner Bestimmung übergeben. Gebaut im Jahre 1745 als Kassenhaus der Reußen beherbergte es in den oberen Räumen einfache Verwaltungsräume, der untere Teil war als Wagenremise bestimmt. Später – bis zur Wende – wurde das Gebäude von Familien für Wohnzwecke genutzt. „Im Jahre 2008 kamen erste Überlegungen auf, das Gebäude komplett zu sanieren“, informierte Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) die zahlreichen Gäste, die trotz strömenden Regens auf das Obere Schloss gekommen waren. Zwei Jahre plante man den Umbau des Hauses, der im Dezember 2010 begann. Neben der Hausschwammbekämpfung war die statische Ertüchtigung des denkmalgeschützten Gebäudes eine besondere Herausforderung. Da für Archive die Nutzlast drei- bis sechsmal höher sein muss, wurde mit fachwerkartigen Stahlkonstruktionen und Unterzügen gearbeitet.

Zudem wurden Spritzbetonschalen unter die Mauerwerksbögen im Erdgeschoss gesetzt und Mikropfähle zur Ertüchtigung der Gründung im Gebäude eingebaut. Das Café mit etwa 45 Plätzen – das derzeit noch einen Betreiber sucht – wurde mittels Glaswänden vom Archivbereich im Erdgeschoss getrennt. Bei Führungen durch das Gebäude konnte man sich von den Sanierungsergebnissen überzeugen und das Haus von unten bis zum Dachboden beschauen. Im ersten Stock sind neben dem Leseraum auch die Büroräume der Mitarbeiter untergebracht. 2,943 Mio. kostete der komplette Umbau; davon wurden 60 Prozent mittels Fördermitteln und der Rest aus Haushaltsmitteln der Stadt Greiz bestritten. Wie Bürgermeister Grüner informierte, wurden 75 Lose ausgeschrieben – etwa 60 Firmen unterschiedlichster Gewerke waren am Bau beteiligt. Auf 1600 laufenden Regalmetern finden nun Akten, Zeitungen und Urkunden einen Platz für die Ewigkeit. „Die Umräumaktion ist derzeit in vollem Gange“, so das Stadtoberhaupt.

Seinen Dank sprach er am Sonntag nicht nur allen am Bau Beteiligten aus, sondern auch den fleißigen „Kuchenfrauen“ aus, die Unmengen Hausgebackenes mitbrachten. „Ein kleiner Vorgeschmack auf das zukünftige Café“, schaute Bürgermeister Grüner bereits einen Schritt nach vorn.

Antje-Gesine Marsch @19.05.2014

Die mobile Version verlassen