Hausmesse beim letzten ostdeutschen BusherstellerSchön restaurierter Ikarus Bj. 1967. Foto: René Kramer

TS-Fahrzeugtechnik präsentierte sich in Weida den Besuchern
WEIDA. Alljährlich lädt der Firmenchef und Inhaber der Firma TS-Fahrzeugtechnik, Torsten Schwengber Kunden, Zulieferer und Interessierte zur Hausmesse ein. Ein Blick in die Produktionshalle mit den vielen Besuchern lässt erkennen, dass großes Interesse vorhanden ist. Der Firmenchef ließ es sich nicht nehmen, jeden Besucher persönlich zu begrüßen. Dann stellte er einen persönlichen Begleiter zur Seite. Von diesem erfuhr man, wieviel Arbeit notwendig ist, damit aus einem gewöhnlichen Transporter ein Kleinbus zur Personenbeförderung wird. Die Firma TS-Fahrzeugtechnik hat sich auf den Bau von Klein- und Midibussen spezialisiert. Gebaut wird alles, was möglich und zulässig ist. Die Besucher konnten sich anhand der ausgestellten Fahrzeuge von der großen Produktvielfalt des Unternehmens überzeugen. Gezeigt wurden der „Bürgerbus“ mit 8 Sitzplätzen, Linienbusse bis 30 Fahrgäste, Spezialbusse zur Beförderungen von Rollstühlen und 3-Sterne-Reisebusse für 19 Personen.

Kommentar:
Nach der Pleite der Firma Göppel-Bus in Altenburg, auf Grund der Sanktionen der Bundesregierung gegen Russland, zog sich der russische Investor zurück – gibt es nur nach einen Bushersteller in Ostdeutschland. Dieser residiert im thüringischen Weida. 46 Mitarbeiter hat die Firma in den Weidaer Nonnenfeldern. Rund 50 Fahrzeuge verlassen die Werkhalle jährlich. Firmenchef Schwengber steht bedingungslos zum Standort Weida. „Eine Verlagerung der Produktion oder einzelner Komponenten kommt für mich nicht in Frage“, so teilt er auf Anfrage mit. „Ich stehe zu meiner Heimat.“ Auch sonst beweist Torsten Schwengber, dass er trotz marktwirtschaftlicher Zwänge ein gutes Verhältnis zu seinen Mitarbeitern hat. Wo findet man sonst noch eine Firma in der Größe, die eine Mitarbeiterkantine anbietet? Inhaber Schwengber zeigt, dass es auch in der Marktwirtschaft möglich ist, kollegial mit seinen Mitarbeitern umzugehen. Mittlerweile sind die Busse auch in den Nachbarlandkreisen und in Gera unterwegs. Nur die Busunternehmen des Landkreises Greiz kaufen ihre Kleinbusse lieber bei anderen Herstellern. Einsatzmöglichkeiten für „TS-Liner“ aus Weida würde es einige im Stadt- und Regionalverkehr geben und es macht auch einen Unterschied in den Betriebskosten, ob ein Bus 15 oder 35 Liter Diesel auf 100 Kilometer verbraucht. Außerdem wäre es ein Bekenntnis des Landkreises Greiz zu dem hier ansässigen Unternehmen.

René Kramer @29.02.2016

Von René Kramer

Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt (Chinesisches Stichwort)