Heike Drechsler zu Besuch im Greizer Ulf-Merbold-GymnasiumSchulleiter Jens Dietzsch bedankt sich bei Heike Drechsler mit einem Blumenstrauß.

„Bewegung“ im Fokus des Referats vor Zehntklässlern
GREIZ. Heike Drechsler ist eine der erfolgreichsten Leichtathletin aller Zeiten, gewann zwei Mal Gold bei Olympischen Spielen, wurde zweimal Weltmeisterin und fünfmal Europameisterin im Weitsprung, gewann 19 internationale Titel, war Sportlerin des Jahres, wurde zur Weitspringerin des Jahrhunderts gewählt und erhielt u.a. den Bambi und den Fair-Play-Preis verliehen.
Am Mittwochnachmittag war die Ausnahmesportlerin zu Besuch im Ulf-Merbold-Gymnasium, um vor etwa achtzig Zehntklässlern über das Thema „Bewegung“ zu referieren. „Bewegung macht einfach Spaß“, so Heike Drechsler, die auch nach Beendigung ihrer sportlichen Karriere im Jahr 2005 weiterhin sportlich sehr aktiv ist. Heute arbeitet sie für die BARMER-GEK und besucht Schulen, Kindergärten und Firmen, um dort ihr umfangreiches Wissen zu vermitteln.
Der Termin in Greiz war auf Vorschlag des Greizer BARMER-Chefs Steffen Seifert zustande gekommen, wie Schulleiter Jens Dietzsch informierte und die Sportlerin herzlich an der Bildungseinrichtung begrüßte. Was die Weltsportlerin auszeichnet, so Herr Dietzsch: „Sie ist eine von hier, eine aus Ostthüringen“. Heike Drechsler sprach über ihre sportliche Entwicklung, die als Zwölfjährige an der Sportschule Bad Blankenburg begann. Als „Chance, die nicht jeder hatte“, bezeichnete Heike Drechsler, dass sie einen Teil ihrer sportlichen Karriere in der damaligen DDR, die andere im vereinten Deutschland erlebte. Die DDR-Zeit wolle sie „nicht missen“ und lobte die Talentestruktur-und förderung. Nach der „Wende“ sei es schwierig; hier musste sie in einem „Lernprozesse“ zu sich und ihren Leistungen zurückfinden. Dass dies hervorragend gelang, unterstrich Sportlehrer Alfred Giegling, der in den letzten Sportstunden mit den Schülern auch praktisch auf die Veranstaltung hinarbeitete. So liefen die Gymnasiasten etwa die 200-Meter-Strecke oder übten sich im Weitsprung. Nach Meinung des Sportpädagogen sei die Leichtathletik „ein wenig unter die Räder gekommen“ und er müsse „tief in die Trickkiste greifen“, um Jugendliche für diese zu begeistern. Den Zehntklässlern gab die Sportlerin mit auf den Weg, für die eigene Orientierung Regeln und Zielsetzungen anzustreben, nicht nur im Sport, sondern dem weiteren Leben. Sie empfahl den Jugendlichen, sich täglich regelmäßig eine halbe Stunde zu bewegen. Noch etwas ganz Besonderes hatte Heike Drechsler mit nach Greiz gebracht: ihre beiden Gold-Olympiamedaillen, die von Hand zu Hand gingen und von den Schülern mit Respekt und großem Interesse betrachtet wurden.

Antje-Gesine Marsch @03.07.2014