BlumeHerzlichen Glückwunsch zum heutigen Frauentag.

Am 8. März begehen die Frauen den Internationalen Frauentag

GREIZ. Heißt es nun eigentlich „Chefinnen-Sessel“ oder „Chefsessel“, wenn eine Frau als Führungskraft einer Firma, eines Unternehmens, einer Behörde oder einer Einrichtung fungiert? Zudem stellt sich die Frage: Sind Frauen die besseren Chefs? Befragt man Angestellte oder Mitarbeiter, sind Frauen mindestens genauso „schlecht“ oder „gut“ wie ein männlicher Kollege. Allerdings wirken in den meisten Branchen deutlich weniger Frauen als Männer in Führungspositionen.

„Schade“ sagen viele, denn Chefinnen bestechen oft durch ihre Arbeitsweise; ihre Art, mit Menschen umzugegehen und dass sie die Angestellten ernst nehmen. Was sich letztlich auf die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter auswirkt. Frauen in Chefpositionen demonstrieren, dass sie gut organisiert sind und ihren Mitarbeitern vertrauen. Sie kommunizieren effektiv und trotzdem menschlich, können hart arbeiten und stellen ihr „Ego“ eher hintenan, als sich persönlich stets in den Mittelpunkt zu bringen – was oft und gern als Stärke männlicher Chefs beschrieben wird.

Trotz aller Vorzüge spricht die Realität eine andere Sprache: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst ist trotz Bundesgleichstellungsgesetz und trotz der Vereinbarung der Bundesregierung mit der Privatwirtschaft zur Chancengleichheit seit Jahren unverändert niedrig. Obwohl heute Frauen ebenso häufig ein Studium absolvieren und ebenso hoch qualifiziert sind wie Männer, sind sie in den Führungspositionen der deutschen Wirtschaft, vor allem im Top-Management, etwa in Vorständen oder Aufsichtsräten, deutlich unterrepräsentiert.

Dennoch: Das Bild der treu sorgenden, mütterlichen Frau, die sich gegen den starken Mann nicht durchsetzen kann, existiert vielleicht noch in einigen Köpfen – nicht aber in der Realität. Viele Frauen stehen im Alltag ihren Mann, sei es an der Spitze von Handwerksbetrieben, Einzelhandelsgeschäften, kleinen und großen Betrieben, Ämtern und Institutionen.
Trotz aller Möglichkeiten in der Berufswahl gelten allerdings in vielen Bereichen die alte Rollenklischees und -verteilungen auch weiterhin.
Der Internationale Frauentag, der jährlich am 8. März begangen wird, existiert in Deutschland seit dem Jahr 1911 und überlebte zwei Weltkriege. In der DDR wurde ihm ein ganz besonderer Rahmen eingeräumt.

Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde 1993 erstmals der Internationale Frauentag von Frauengruppen in Ost und West gemeinsam begangen. Am 8. März stehen die Frauen im Mittelpunkt.
„Die Logik der Frauen beruht auf der Überzeugung, dass nichts unmöglich ist“, sagte schon Maurice Chevalier. Womit er Recht hatte.

Antje-Gesine Marsch @08.03.2018