Heute ist MuttertagBlumen sind das wohl beliebteste Geschenk zum Muttertag.

Jeden zweiten Sonntag im Mai findet der Muttertag statt – das hat sich in Deutschland seit dem 20. Jahrhundert so durchgesetzt.
GREIZ. Seinen Ursprung hat er in der englischen und amerikanischen Frauenbewegung. Hier in Deutschland wurde der Muttertag 1922/23 vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten Ehret die Mutter in den Schaufenstern etabliert und betont unpolitisch als Tag der Blumenwünsche gefeiert. Also doch ein Tag, den die Floristen aus kommerziellen Gründen erfanden? Das untermauert einmal mehr die Statistik: Im Schnitt gibt jeder Deutsche 25 Euro für Muttertagsgeschenke aus. Obwohl der Trend hin zu Sachgeschenken geht, werden immer noch größtenteils Blumen überreicht oder verschickt. So werden in der Muttertagswoche bis zu 130 Millionen Euro Umsatz mit Schnittblumen gemacht. Die Kommerzialisierung dieses, den Müttern gewidmeten Tages wurde unter anderem von seiner Begründerin, Anna Marie Jarvis scharf kritisiert. In der DDR wurde der Muttertag offiziell nicht begangen, stattdessen feierte man den Internationalen Frauentag am 8. März.
Ganz gleich, ob man sich gerade an diesem Tag den Müttern dankbar zeigt oder sie das ganze Jahr hindurch gleichsam ehrt – der Muttertag soll Ausdruck der Liebe, nicht des Konsums sein.

Auch Johann Wolfgang von Goethe, der große Dichterfürst ehrte seine Mutter mit einem Gedicht:

An die Mutter
Obgleich kein Gruß, obgleich kein Brief von mir
so lang dir kommt, lass keinen Zweifel doch
ins Herz, als wär die Zärtlichkeit des Sohns,
die ich dir schuldig bin, aus meiner Brust
entwichen. Nein, so wenig als der Fels,
der tief im Fluss vor ew’gem Anker liegt,
aus seiner Stätte weicht, obgleich die Flut
mit stürm’schen Wellen bald, mit sanften bald
darüber fließt und ihn dem Aug entreißt,
so wenig weicht die Zärtlichkeit für dich
aus meiner Brust, obgleich des Lebens Strom,
vom Schmerz gepeitscht, bald stürmend drüber fließt
und von der Freude bald gestreichelt, still
sie deckt und nie verhindert, dass sie nicht
ihr Haupt der Sonne zeigt und ringsumher
zurückgeworfen Strahlen trägt und dir
bei jedem Blicke zeigt, wie dich dein Sohn verehrt.
Johann Wolfgang von Goethe . 1749 – 1832

Antje-Gesine Marsch @12.05.2013