Hunderte Greizer lassen sich in Vogtlandhalle Greiz typisierenMartin Manner aus Greiz braucht dringend eine Stammzellenspende. Hunderte Greizer lassen sich in der Vogtlandhalle Greiz typisieren. Gabriele Barth, die Schwester Martin Manners mit einem Freund der Familie.

402 Greizer lassen sich typisieren – knapp 4500 Euro Spenden kamen zusammen
GREIZ. 402 Greizer haben sich am Sonnabend in der Vogtlandhalle Greiz typisieren lassen. „Vor ein paar Jahren lief so eine Registrierungsaktion schon mal im Sächsischen“, wie Angela Wellert aus Waltersdorf sagte. Damals war ihr der Weg zu weit, doch diesmal entschied sie sich ganz bewusst, Stammzellspender zu werden. „Ich gehe regelmäßig Blut spenden, das Ganze ist also nichts Ungewöhnliches für mich“, so Frau Wellert, deren Töchter Lara und Ida sich stolz auf ihre Mama zeigten. „Ich habe ihnen erklärt, dass ich bei einer solch schrecklichen Krankheit wie Blutkrebs auch dankbar wäre, wenn man mir hilft“, begründete die Waltersdorferin ihre Teilnahme an der Typisierungsaktion.
Annika Schirmacher von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei gGmbH Berlin, die alle Fäden in der Hand hielt, zeigte sich am Abend mehr als zufrieden mit dem Verlauf des Tages. „402 Greizer haben sich typisieren lassen und zeigten zudem eine Spendenbereitschaft in Höhe von knapp 4500 Euro. Lobend erwähnte Frau Schirmacher den selbstlosen Einsatz aller ehrenamtlichen Helfer, die in der Datenerfassung, der Information, dem Blutabnehmen und der Endkontrolle aktiv mitwirkten. „Die Familie von Martin Manner hat die Registrierungsaktion mit höchstem Engagement zum Rollen gebracht und eine Initiativgruppe gegründet. Bereits im Vorfeld wurden Plakate, Flyer und Spendendosen in Greiz verteilt und verschiedene Benefizaktionen ins Leben gerufen. Beispielsweise den Sternenlauf von Zeulenroda nach Greiz oder das Aufstellen von Infoständen beim Matthias-Reim-Konzert in der Vogtlandhalle Greiz und dem Herbstmarkt im Greizer Schlossgarten.
Gabriele Barth, die Schwester des an Blutkrebs erkrankten Martin Manner begrüßte jeden Spender herzlich am Eingang. „Es sind Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, aber auch viele Unbekannte, die meinem „großen“ Bruder ihre Hilfe anbieten“, zeigt sie sich mehr als überwältigt von der großen Resonanz. „Fünf Millimeter Blut ist das mindeste, was man geben kann, für mich ist es selbstverständlich, Martin und anderen zu helfen“, betonte auch Peter Männel aus Reichenbach. „Die einzige Überlebenschance für an Leukämie Erkrankte ist eine Stammzellspende“, wies Annika Schirmacher noch einmal auf die Bedeutung der Typisierung hin. Innerhalb der Familie kommen höchstens 30 Prozent als Spender in Frage, also sind die Erkrankten zumeist auf Fremdspender angewiesen.
Im Foyer hatten sich die Unterstützer noch etwas ganz besonderes ausgedacht: neben Kaffee und selbstgebackenem Kuchen wurden künstlerische Dinge, die Gabriele Barth mit Hilfe ihrer Freundin Kerstin Meißer fertigte, gegen eine Spende angeboten: gehäkelte Handytaschen, filigrane Anhänger, Topflappen und kunstvolle Engel. Für meinen Bruder habe ich das besonders gern gemacht, wir hoffen von Herzen, dass er einen genetischen Zwilling findet, wünscht sich die sympathische Frau von Herzen.
Gegen Ende der Registrierungsaktion kam Martin Manner persönlich vorbei und überreichte jedem Helfer eine rote Rose. Das war eine wirkliche Überraschung, freute sich Annika Schirmacher, die sich noch einmal bei allen Unterstützern herzlich bedankte.

Antje-Gesine Marsch @23.11.2013