Ich bin ein LesemillionärDave Anderson (r.) begrüßt die Kinder ebenfalls.

Autor Armin Pongs begeistert Grundschüler der Region für das Lesen – Gemeinsames Singen mit Dave Anderson sorgt ebenfalls für Freude
GREIZ. „Krokofilgrün“ tummelten sich am Montagvormittag über 200 aufgeregte Grundschüler aus Greiz-Pohlitz, Obergrochlitz und Teichwolframsdorf im Foyer des Kinocenters UT99. Die Farbe „Grün“ hat bei Lesungen mit dem Autoren Armin Pongs eine besondere Bedeutung – schließlich ist es die Farbe des Buchhelden „Krokofil“. Bei den Lesungen mit dem Autoren gibt es drei Grundregeln: Erstens – alle Kinder müssen leise sein und zuhören. Zweitens – Armin Pongs muss laut und deutlich lesen. Drittens – Sagt Armin Pongs statt „Krokofil“ Krokodil, muss er zehn Liegestütze machen. In Greiz wurden es dann gleich zwanzig, die er im großen Kinosaal mit einem halben Dutzend Kindern machte. Nicht nur von dieser sportlichen Einlage zeigten sich die Grundschüler begeistert, sondern vor allem vom Buch „Krokofil und seine Musikanten – die Sprache der Lieder“, aus dem der Autor vorlas. Zuvor sangen die Kinder text-und melodiesicher den Titel „Lesemillionär“, der bereits im Unterricht einstudiert wurde. „Herr Pongs war schon drei Mal an unserer Schule, unter anderem leitete er die Schreibwerkstatt“, so die Leiterin der Grundschule Greiz-Pohlitz, Antje Schwarzkopf. Als sie im Frühjahr von der Lesetour des Schriftstellers erfuhr, habe sie „gleich zugegriffen“ und die Bertolt-Brecht – sowie die Teichwolframsdorfer Grundschule dafür begeistert mitzukommen, wie die Pädagogin schmunzelnd erzählt. Für die musikalische Begleitung der Veranstaltung sorgte Dave Anderson, aus dessen Feder auch die wunderschönen Kinderlieder „Traumländer“, „Lesemillionär“ und der „Silbermarsch“ stammen. Gespannt hörten die Mächen und Jungen der Geschichte über die Sprache der Lieder zu, die eine Fortsetzung des Märchens „Die Bremer Stadtmusikanten“ darstellt. Immer habe er wissen wollen, wie es den Tieren ergangen ist und ob sie es überhaupt bis Bremen schafften, gestand Armin Pongs. In seinem neuen Buch macht sich Krokofil mit seinen Freunden Brillen-Bär, Biber-Bernd und Frechdachs auf die Suche nach den Musikanten und erlebt spannende Abenteuer. Fünf im Text versteckte Märchen wurden von den aufmerkamen Schülern sofort erkannt. Dass Armin Pongs immer wieder zum Lesen ermunterte, war ein schöner Nebeneffekt, den die Kinder auch sofort aufgriffen. „Lesen und Schreiben sind die Eintrittskarten für ein schönes Leben“, so die Botschaft des Autors. Dabei gaben die Schüler das Versprechen ab, fortan weniger vor dem Fernsehen oder Computer zu sitzen, sondern sich mit Lesen zu beschäftigen. „Unsere Fantasie lässt Bilder im Kopf entstehen“, warb Armin Pongs. Dass die Grundschüler nach über einer Stunde immer noch ganz genau zuhörten, zeigte sich, als sie fünf Grüntöne aus einem Text heraushörten. „Lind-, gift-, Spinat oder hell-und dunkelgrün“ wurden erkannt – was mit dem Verleihen einer „Magischen Lesemuschel“ für die Klassen gewürdigt wurde. Jedem einzelnen Schüler gab Armin Pongs zum Abschied die Hand und nahm den Kindern erneut das Versprechen ab, mehr zu lesen. Auch einen Kiefernzapfen und eine dazugehörende Geschichte nahmen die begeisterten Schüler mit nach Hause und in ihre Schulen.

Antje-Gesine Marsch @15.12.2015