Infomobil berät Greizer zu Lebensmitteln und ErnährungFrau Elster (l.) im Gespräch mit Vera Schrodi von der Verbraucherzentrale Thüringen.

Unter dem Thema „Immunstark – zu viel versprochen“ gab es zahlreiche Informationen
GREIZ. Fettarmer Quark, Cola-Light, Säfte mit Vitaminzusätzen A, C und E oder ein Joghurt-Drink, der die Abwehrkräfte stärkt – viele Produkte werden mit nährwert- und gesundheitsbezogenen Attributen versehen. Doch wie glaubhaft sind diese Angaben wirklich? Können mit Vitaminen angereicherte Lebensmittel zu einer gesunden Ernährung beitragen? Diese und mehr Fragen beantwortete Ernährungsfachberaterin Vera Schrodi am Dienstag, als das Infomobil der Thüringer Verbraucherzentrale Station auf dem Greizer Markt machte. Seit die „Health-Claims-Verordnung“ vorsieht, dass ernährungsphysiologisch ungünstige Lebensmittel nicht mit einem positiven „Gesundheits-Image“ beworben werden dürfen, versuchen die Hersteller mit allen Regeln der Kunst an Formulierungen zu arbeiten und „erlaubte Begriffe“ in die Werbung einzubauen. Oft wird dabei mit „positiver Wirkung auf das Immunsystem“ geworben. Gerade in der kalten Jahreszeit zeigen sich die Verbraucher angehalten, ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun. „Es gibt keine Wundermittel“, so Vera Schrodi, man könne das Immunsystem nicht verbessern, lediglich normalisieren. Es sei unnötig, derartige Produkte zu kaufen. Dass sich die Verbraucherschützer dabei den Zorn der Hersteller zuziehen, ist nicht von der Hand zu weisen. „Das ist unser Job“, schmunzelte Vera Schrodi, wohl wissend, dass man nicht alles juristisch ausfechten kann. In Thüringen zum Beispiel gebe es keinen Juristen, der im Lebensmittelrecht Klagen führe.
Die Expertin rät, über die Ernährung im Allgemeinen und Besonderen „nicht zu viel nachzudenken“, sondern ausgewogen zu essen und vor allem mit Grundnahrungsmitteln zu arbeiten. „Kartoffeln, Eier, viel Fisch, auch durchaus ‚mal einen Eierkuchen“, schlägt sie vor. Zu Hause zu kochen und auch die Mahlzeiten gemeinsam einzunehmen, sei immer noch die beste Art der Ernährung. Leider befürchtet Vera Schrodi, dass durch die angebotenen Fertiggerichte, von denen viele Familien Gebrauch machen, viel an Wissen verloren geht.

Antje-Gesine Marsch @27.05.2015