Interaktive Spielstation im Oberen Schloss GreizDreidimensionale Technologie und Haptik als Lehre vom Tastsinn lassen Geschichte be-greifbar machen. Foto: Vogtlandspiegel

Neue Spielstation im Oberen Schloss Greiz lädt zum aktiven Geschichtserleben ein

GREIZ. Dass sich ein Besuch in den Museen der Schloss-und Residenzstadt Greiz jederzeit lohnt, haben inzwischen nicht nur die Greizer Bürger verinnerlicht, sondern Gäste der gesamten Region. „Der erste Besucher, der nach der Öffnung des Museums im Oberen Schloss am 1. März pünktlich um 10 Uhr erschien, war ein Plauener“, freute sich Museumsdirektor Rainer Koch, der dem frühen Gast einen großen Blumenstrauß überreichte.

Im Museum, das vom 1. Januar bis 28. Februar geschlossen blieb, wurden neben der Ölung aller Fußböden auch zahlreiche Wartungsarbeiten durchgeführt, so Herr Koch. Etwa am Skateboard, mit dem man die Baugeschichte des Oberen Schlosses erfährt“, das einer dringend Überholung durch die Metallbaufirma Dietel bedurfte. Die Besonderheit unseres Museums ist die Verbindung der einzigartigen historischen Bausubstanz aus dem 12. bis 19. Jahrhundert mit interaktiver Geschichte“, erklärt dazu der Museumsdirektor.

Der 3D-Film Glanz und Gloria der Reussen entführt den Besucher in die Geschichte, der Fahrstuhl ist eine Zeitmaschine und eine große Miniaturparklandschaft aus Zucker sowie ein Klangsessel machen die Tafelsitten des 17. und 18. Jahrhunderts erlebbar. Am Samstag reihte sich eine weitere interaktive Spielstation ein, die Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes be-greifbar machen und so den aktiven Schritt zum Objekt erleichtern soll. Dass dabei die Haptik, also Lehre vom Tastsinn, im Mittelpunkt steht, hält Museumsdirektor Koch für wichtig: Das Anfassen steht im Mittelpunkt.

Mittels Drehen an einer großen Kugel, die in ein Gewinde eingebettet ist, kann man die Navigation vornehmen. Das Spiel thematisiert die Stadtentwicklung von Greiz anhand historischer Karten aus drei Jahrhunderten. Man kann sich somit aktiv in der Geschichte bewegen, wie Koch erklärt. Mittels 3-D-Brille sieht man, wie Häuser faktisch aus den Plänen empor wachsen. Zu jüngeren Besuchern könne man so Brücken bauen und das Interesse an der Historie wecken – die Erwachsenen werden vor allem städtische Veränderungen wahrnehmen, etwa Wie hießen die Straßen früher? Das Schöne daran, das Modul ist jederzeit erweiterbar, so der Direktor.

Antje-Gesine Marsch @03.03.2014