Interessantes in Sachen Pilzkunde

Interessantes in Sachen Pilzkunde
Christoph Hempel hielt im Bauernmuseum Nitschareuth einen Vortrag über Pilze in unserer Region. Hier der Pilzexperte (l.) gemeinsam mit Ehefrau Rosmarie (r.) und Interessierten im Hof von Nitschreuth
NITSCHAREUTH. Wer gern Pilze isst, sollte sich auskennen. Das unterstrich einmal mehr Pilzsachverständiger Christoph Hempel, der am Sonnabendnachmittag im Bauernmuseum eine Reihe von Interessierten mit diesem Thema kompetent vertraut machte. Der Langenwetzendorfer ist seit fast dreißig Jahren Pilzberater, interessierte sich schon als Jugendlicher für die Mykologie. Die Leute können mit ihren gesammelten Pilzen zu mir kommen und ich berate sie natürlich kostenlos, wie Christoph Hempel betont. Damit man immer auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand ist, müssen die Fachleute aller vier Jahre zu einer Fortbildung und sich auch einer fachkundigen Prüfung unterziehen. An seine Prüfung zum Pilzberater im Jahr 1984 kann sich der heute 74-Jährige noch gut erinnern: Vor mir wurde Pilzquartett ausgebreitet, in dem alle Beschreibungen überklebt waren, Ich musste alle Pilze bestimmen und wichtige Kriterien dazu angeben. Wie Christoph Hempel erläutert, gibt es in unseren Gefilden, also dem Gebiet um Greiz, Zeulenroda und Berga etwa 70 bis 80 Arten von Speisepilzen, denen 183 Arten europäischer Giftpilze gegenüberstehen. Er rät, bei geringstem Zweifel, beim Sammeln lieber die Hände davon zu lassen oder eben den Experten aufzusuchen. Schon oft habe er aus den Körben der Sammler ungenießbare oder sogar giftige Exemplare aussortiert, wie Hempel vorgibt. So würden etwa die Gallenröhrlinge den Steinpilzen täuschend echt gleichen. Auch vor Giftchampignons, die nach Karbol riechen, warnt der Experte: Durch einen ganz einfachen Test kann ich das erkennen. Bei Berührung läuft der Pilz chromgelb an. Auch eine verängstigte Mutter, deren Kleinkind rohe Pilze auf der Wiese kostete, kam schon zu ihm. Ich konnte Entwarnung geben, so Herr Hempel, der die Wichtigkeit unterstrich, dass Pilze zur Bestimmung immer vollständig vorliegen müssen. Auch wies er darauf hin, niemals Plastetüten, sondern immer luftdurchlässige Behältnisse zum Sammeln zu benutzen. Wie aber sah die Pilzsaison bisher aus? Im Frühjahr recht gut, sagte Christoph Hempel, der von seiner Ehefrau Rosmarie assistiert wird. Der Mairitterling ist ein sehr guter Speisepilz. Anfang Juli sei eine Pilzschwemme erwartet worden, die aber nicht eintraf. Wenn es nach dem warmen Wetter der letzten Tage einen richtigen Regen gibt, können wir voller Erwartung sein, freut sich Christoph Hempel. Vor allem Perlpilze und Steinpilze würden dann recht schnell wachsen.
Antje-Gesine Marsch @27.07.2013
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Der Pilzexperte berät seit dreißig Jahren.

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Mit einem Diavortrag gab Pilzexperte Christoph Hempel wichtige Informationen zum Umgang mit Pilzen.

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Trotz brütender Hitze kamen einige Interessierte ins Bauernmuseum Nitschareuth

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Gemeinsam mit Frau Rosmarie war er ins Bauernmuseum Nitschareuth gekommen.